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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 563: Der Hase

Mandat Wachstums Wochenstart Nr 563: Der Hase

Chinese New Year, das chinesische Neujahr ist nicht an einem fest definierten Kalendertag, sondern beginnt an einem Neumondtag zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar eines jeden Jahres.

Interessanterweise sind viele europäische Unternehmen immer wieder überrascht über Chinese New Year, nämlich dann, wenn sie ihre chinesischen Geschäftspartner nicht nur zu dem Zeitpunkt nicht erreichen, sondern auch bereits zuvor, wenn in China das Neujahrsfest, das bei weitem nicht nur einen Tag dauert, vorbereitet wird. Mich hat diese Überraschung immer überrascht, man könnte sich vorbereiten und Vorbereitung kann man bekanntlich nicht nachholen.

Das neue Jahr steht immer unter einem Tierbild und im letzten Jahr, 2022, hat ein Klientenunternehmen von uns sogar ein Wachstumsprojekt nach dem Tier benannt: Projekt „Tiger“.

In diesem Jahr begann das neue Jahr am 22. Januar 2023, es ist das Jahr des Hasen. Der Hase steht für Beweglichkeit, Geschwindigkeit und Fruchtbarkeit. Ich finde, das sind vortreffliche Attribute für Wachstum, denn nur Unternehmen, die sich bewegen, können wachsen, für Wachstum muss man schnell sein und viele fruchtbare Ideen haben.

Sie müssen kein Chinafan oder Chinakenner sein oder werden, aber die folgende Frage drängt sich förmlich auf, wenn wir schon so vertraut über Chinese New Year sprechen: Wie nutzen Sie die Eigenschaften des Hasen in 2023?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 271: Lacht noch jemand über #Autos aus #China?

Ich kann mich noch recht gut erinnern als die ersten vermeintlich ernstzunehmenden chinesischen Autos präsentiert wurden. „Inakzeptabel“, das war das Mindeste, was ich dachte. Prompt fielen die Dinger in Tests und Crashtests durch.

Chinesische Autos werden immer noch nicht richtig ernstgenommen, aber das Lachen ist maximal einem Lächeln gewichen. Inzwischen gibt es Bestnoten für einen chinesischen Kleinwagen im US-Crashtest, sogar eine Luxuslimousine ist für die Regierung entwickelt worden. Jawohl, es sind teilweise dreiste Kopien, die gezeigt werden, aber lachen wir noch? Nein, Lachen ist fehl am Platze. Obacht und Aktion wären angebrachter.

Wer meint, er könne sich in Sachen Wachstum und Weiterentwicklung zurücklehnen, wird durch China eines Besseren belehrt, denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis wirklich gute Autos aus China kommen werden. Erinnern Sie sich noch an die ersten japanischen Autos? Na, bitte.

China baut jetzt Flugzeuge und hat die erklärte Perspektive, nicht nur industriell unabhängig, sondern auch führend zu sein. Die „Made in China 2025“-Strategie, die es übrigens nicht erst seit gestern, sondern seit Jahren gibt, lässt aufhorchen – eigentlich hätte sie schon früher aufhorchen lassen müssen, denn das, was China verlautbart und anpackt, ist immer ernstzunehmen.

Mehr noch: Die Langfrist-Strategie Chinas, bis zum Jahr 2049 führende industrielle Supermacht zu sein, wird Kräfte entwickeln, denen wir uns nicht ignorierend gegenüberstellen können. Man erinnere sich an die Vision: „Wir sind die Fabrik der Welt“ – es zahlt alles darauf ein.

Wenn also ir – gend – je – mand im nächsten Meeting auch nur ansatzweise fragen sollte, ob man vielleicht doch einmal eine Wachstumspause einlegen sollte, fragen Sie höflich nach, ob er oder sie wahrnimmt, was draußen in der Welt so abgeht. Und dann geben Sie eine eloquente und hinreichend ausführliche Antwort:

„Nein!“

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

© 2017, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Wahrnehmung und Fakten – Beispiel: Miami

Ich schreibe dies im Fontainebleau, Miami Beach, wo ich in dieser Woche einige Arbeitstreffen habe. Das Hotel hat 1.500 Zimmer (nicht Betten, Zimmer!), wurde vor einiger Zeit – unbestätigten Zahlen zufolge – für eine Milliarde Dollar renoviert, bzw. in Teilen neu gebaut und wird ab heute voll ausgebucht sein, weil draußen die internationale Bootsmesse beginnt. Bereits seit Tagen laufen die Vorbereitungen. Temporäre Docks werden gebaut, aufwändige Pavillons werden aufgestellt, eine unglaubliche Geschäftigkeit, die ich vom Balkon meiner Suite sehen kann. Jeden Tag werden es mehr Boote, die zentimetergenau nebeneinander manövriert werden. Auch die Anzahl der Boote von Besuchern steigt. Wobei – wenn wir hier von „Booten“ sprechen, sprechen wir eigentlich von Schiffen.

Die Restaurants in Downtown Miami und hier in Miami Beach sind voll, in manchen, wie zum Beispiel im Prime 112, bekommt man selbst an einem normalen Wochentag nur schwerlich einen Platz, die Straßen sind voll, Menschen fahren zur Arbeit, die Immobilienpreise ziehen wieder an, dies ist eine stark aufstrebende Konjunktur. Soweit die Fakten. Die Wahrnehmung, indes, ist teilweise immer noch weitab von diesen Fakten, denn viele Menschen sind gedanklich noch im Rezessionsmodus, sie sind – insbesondere hier im Süden Floridas – noch geschockt von der letzten Krise. Dies wiederum hält sie davon ab, die Tatsachen zu sehen – und zu würdigen.

Lassen Sie nicht zu, dass Ihre Gedanken versuchen, die beobachtbaren Fakten zu verwässern. Hören Sie nicht auf Wirtschaftsentwicklungsprognosen, die ohnehin nur dazu da sind, demnächst korrigiert zu werden. Gerade las ich in den News, dass Ökonomen vom Exportwachstum Chinas „überrascht“ wurden. Wozu brauchen wir dann Ökonomen? Beobachten Sie, ziehen Sie Ihre eigenen Schlüsse, bilden Sie sich Ihr eigenes Urteil und handeln Sie. Bedenken Sie: Wir gestalten die Wirklichkeit.

(c) 2014, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.