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Mandat Wachstums-Wochenstart #94: Sie brauchen einen Filter

Die Möglichkeiten, die wir heute mit den virtuellen Medien nutzen können, sind immens und bergen enorme Vorteile. Es gibt aber auch Nachteile. Ein solcher besteht darin, dass in der Welt des Virtuellen jeder über alles schreiben und behaupten kann und es schwieriger wird, nachzuprüfen, ob das, was derjenige geschrieben hat, substanziell ist, oder nicht. Der Nachteil potenziert sich dann, wenn jemand, der von etwas nichts oder nur wenig versteht, etwas schreibt, es viele lesen und sich diese vielen nicht die Mühe machen, zu recherchieren, ob der Verfasser nur eine Meinung vertritt, oder Verstand von der Sache hat.

Sie brauchen einen Filter. Sie brauchen einen Referenzhintergrund, der es Ihnen ermöglicht, den Müll, der täglich im Web auf uns einprasselt, herauszufiltern und dahin zu schaufeln, wo er hingehört: Auf die virtuelle Müllkippe. Vertrauen sich den wenigsten Blogs, denn die meisten enthalten Müll. Verschwenden Sie Ihre Zeit nicht in Foren, denn hier wird zu häufig von Einzelfällen auf das Gesamte geschlossen und trauen Sie auch nur seriösen Nachrichtenportalen, denn viele wollen einfach nur Quoten erzeugen und übernehmen Dinge ungeprüft.

Der gesündeste Filter ist die eigene Weiterentwicklung, Bildung, das Lesen, das Auseinandersetzen mit wichtigen Themen, privaten und unternehmerischen. Die eigenen Erfahrungen kann Ihnen niemand nehmen und bei aller Verlockung des Virtuellen: Die persönliche, vielfältige Erfahrung im realen Leben führt zu wesentlich fundierteren Erkenntnissen als das Verfolgen einer Scheinrealität auf Facebook-Niveau.

(c) 2014, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.

Die persönliche Sicht: Wir lesen zu wenig

Die Frankfurter Rundschau hat vor kurzem Insolvenz angemeldet. Zahlreiche andere Zeitungen straucheln, die FTD ist während ich dies schreibe, vorsichtig formuliert,“gefährdet“. Das Zeitungssterben ist kein ausschließlich deutsches Phänomen, sondern ein globales Problem.

Nun kann man trefflich darüber streiten, ob die Qualität der Blätter, die nicht wirtschaftlich überleben, gut genug war, denn schließlich gibt es ja auch Zeitungen und auch Magazine, denen es (verhältnismäßig) gut geht. Man kann ebenso darüber fachsimpeln, ob es für das eine oder andere Print-Medium nicht besser gewesen wäre, sich zeitiger auf Online-Inhalte zu konzentrieren und einen Sog auszuüben, so dass diese Inhalte nicht nur unter zusätzlichen Gestehungskosten, sondern auch zu einem gewissen Deckungsbeitrag produziert werden.

Das ist aber nicht mein Punkt heute. Mein Punkt ist: Wir lesen zu wenig. Mit „wir“ meine ich „uns“, uns alle. Wir werden von Online-Portalen mit Müll bombardiert, huschen von einer Information zur nächsten, merken gar nicht, was für einen – mit Verlaub – Mist man uns da vorsetzt und meinen dann, wir wären informiert.

Das ist zu kurz gesprungen. Zur ausreichenden Information, zur weiteren fachlichen Bildung und zur weiteren Sprachbildung gehört die Lektüre einer überregionalen Tageszeitung, wie zum Beispiel der FAZ, sowie das regelhafte Lesen von Fachliteratur und von Fiktion. Das Medium spielt dabei keine Rolle, es ist unerheblich, ob das Lesen auf einem iPad, einem Computer, einem Kindle stattfindet, oder man sich doch des traditionellen Formats bedient.

Lesen ist ein wesentlicher Baustein des persönlichen Wachstums. Überdies hilft es dabei, sich Zeit für etwas zu nehmen, ganz bewusst. Wer nicht liest, kann nicht mitreden. Wer nicht liest, kann nicht wachsen. Wer nicht liest, bleibt stehen. Der Langfrist-Effekt ist noch viel schwerwiegender: Wir werden dümmer.

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH