Schlagwortarchiv für: Navigationssystem

Der Rettungsanker hilft nicht beim Vorankommen

„Wir brauchen dringend einen Rettungsanker“ – häufig wird dieses Bild verwendet, insbesondere wenn Unternehmen sich in rauher See, in stürmischen Zeiten befinden. Vermeintlicher Rettungsanker soll das weitere Abdriften vermeiden, einen Fixpunkt schaffen. Aber: Die See wird dadurch weder weniger rauh, noch legt sich der Sturm. Lediglich die unkontrollierte Bewegung wird gestoppt.

Mehr noch: Der Rettungsanker, einmal ausgeworfen, hilft nicht beim Vorankommen. Legt sich der Sturm, wird die See glatter, kommt man seinem Ziel immer noch nicht näher. Aber man hat Ruhe – vermeintlich.

Richtig ist: Es gilt, in rauher See Kontrolle zu erlangen. Richtig ist auch, dass erst die wichtigsten gegenwärtigen Lecks geflickt werden müssen, bevor man über das weitere Vorankommen nachdenken kann, aber das entbindet eine Unternehmensführung nicht davon, die Brücke und das Navigationssystem besetzt zu halten. Das Auswerfen des Rettungsankers ist eine Nothilfe. Sofern die See glatter ist, gilt es, diesen einzuholen und rasch wieder in Bewegung zu kommen. Zu schnell gewöhnt man sich nämlich an die ruhige, kuschelige Umgebung und der nächste Sturm kommt bestimmt. Wohl dem, der gerüstet ist.

Nächsten Dienstag geht es los und Sie können noch direkt zum Start dabei sein:„Five Minutes for Growth“ – Die Mandat Wachstums-Videoserie, Staffel 1 – Ab 13. Januar 2015 wöchentlich ein etwa 5-minütiges Video zu persönlichem und unternehmerischen Wachstum. Eine Episode verpasst? Kein Problem, Links werden bereitgestellt. Zur Information und Registrierung klicken Sie hier. Die kostenfreie „Episode 0“ gibt es hier zu sehen.

© 2015, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.

Mandat Wachstums-Wochenstart #58: „Ich brauche kein Navi“

Zürich, 29. Mai 2013: Ich schreibe dies in einer Lounge am Flughafen Zürich, denn der Taxifahrer der mich heute vom Flughafen Zürich in die City bringen sollte, hat diesen Wachstums-Wochenstart beschert:

Aus Düsseldorf angekommen steige ich in ein Taxi: „Falkenstraße Nummer xy, bitte“. Der Fahrer fährt los. Er vergewissert sich noch zweimal, zweimal sage ich „Falkenstraße, in der City“. Der Fahrer gibt das Ziel nicht in das Navigationssystem ein. Wir fahren. Irgendwann, mir kommt es umständlich vor, da ich gelegentlich in Zürich bin, stellt er fest, dass er sich geirrt hat. Er dreht. „Ich verwechselte Falkenstraße mit Walchestraße“, ärgert er sich. „Immer“, ergänzt er, „das passiert mir immer!“

Walchestraße und Falkenstraße liegen etwa vier Autokilometer auseinander, macht in Zürich etwa 15 Franken und gefühlte 30 Minuten. Ich kann es mir nicht verkneifen: „Mit dem Navi wäre es einfacher.“ Er: „Ich brauche kein Navi. Ich habe mein Navi im Kopf.“ Ich: „Klar, das geht aber falsch.“ Er: „Ich verwechsele immer nur Walchestraße mit Falkenstraße …“, und nach einer kurzen Pause, „… und [Straße 1] mit [Straße 2]. Immer.“ Auf meine Bemerkung, dass man das ja auch lernen könne, verweist er mich darauf, dass das ja nur ein-, zweimal im Jahr passiere. Ich schweige, schaue mir Zürich an und notiere mir diese Geschichte für den neuen Wachstums-Wochenstart.

Ihr Fokus in dieser Woche: Lernen Sie in dieser Woche etwas signifikant Neues hinzu und machen Sie sich klar, dass Sie sich nicht darauf verlassen können, was Sie schon kennen und können. Wer „immer“ das Gleiche falsch macht, ist entweder ignorant, oder gleichgültig, oder hat eine Lernschwäche.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH;