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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 571: Vom spülen und Innovieren

Ein wenig zuckt es mir ja in den Fingern, Ihnen über einige echte Höhepunkte von unserem diesjährigen Seeon Summit zu berichten, der in der vorvergangenen Woche im Ritz-Carlton in der Autostadt Wolfsburg stattgefunden hat. Ich bremse mich aber, denn der Seeon Summit ist, ebenso wie das Internationale Marken-Kolloquium, eine vertrauliche Veranstaltung. Mitglieder der von uns gegründeten Seeoner Gilde diskutieren auf dem Seeon Summit auf hohem Niveau strategische und wachstumsbezogene unternehmerische Themen. Also: Psssst. Das Schweigen gilt für alle.

Kümmern wir uns dann eben um Bodenständiges – um das Spülen. Ich räumte gestern die Spülmaschine ein – eine meiner liebsten Helferlein im Haushalt! – und dachte daran, dass sie eine perfekte Analogie zum Unterschied zwischen Problemlösung und Innovation bietet. Jeden Abend ist sie voll bestückt, wird angeschaltet und am Morgen können die gereinigten Teller, Schüsseln, Besteckteile, Gläser, Tassen, Becher herausgenommen und wegsortiert werden …

… bis sie nach entsprechend zugedachter Verwendung wieder in die Spülmaschine geräumt, wieder gereinigt, wieder einsortiert, wieder in die Spülmaschine geräumt, wieder gereinigt … werden.

Es wird ein Problem gelöst: Schmutziges Geschirr wird gesäubert, in den Ursprungszustand versetzt, der zur Verwendungsfähigkeit erforderlich ist. Die einzelnen Teile werden nicht verändert, sie werden nicht besser (im Zweifel werden sie abgenutzt, aber das wollen wir jetzt nicht thematisieren).

Dies ist das Prinzip der Problemlösung: Man kommt von einem Leistungs- oder Qualitätsniveau A (Geschirr steht sauber im Schrank), man stellt abends fest, dass das Niveau A auf ein niedrigeres Niveau B abgesunken ist (Teller enthält Essensrückstände, ist ohne Reinigung nicht mehr verwendbar), man weiß, dass das „Problem“ in der Vergangenheit entstanden ist, das Problem wird behoben (Reinigung), der Teller in den Schrank geräumt, Niveau A ist wieder erreicht.

Damit ist keine Weiterentwicklung erfolgt und man kann es im Sinne der Nutzung des Bestehenden dabei belassen. Wer aber kauft neues, schöneres Geschirr, vielleicht sogar Teller und Gläser, die auf einen bestimmten, sehr spezifischen Speise- oder Getränkezweck ausgerichtet sind, wenn dies erforderlich erscheint? Wer bestimmt, ob und welche neuen Besteckteile künftig genutzt oder nicht mehr genutzt werden sollen? Kann das Kinderbesteck vielleicht weg, wenn nur noch Erwachsene im Haus sind?

Die Spülmaschine wird es nicht richten. Der Spülprozess führt nicht zu Innovation. Die Spülmaschine spült.

In so manchem Unternehmen, so scheint es, begnügt man sich damit, das Bestehende zu spülen, manchmal sogar eine Wertschöpfungsstufe weiterzugehen und das Bestehende aufzupolieren. Man kommt aber dort nicht auf die Idee, dass das Spülen keine Innovation ist; nicht einmal das Polieren ist eine Innovation. Man nutzt einfach das Bestehende, das man fortwährend aufhübscht. Wenn wir dann fragen, wie der Innovationsprozess strukturiert ist, bekommen wir – selbst in erfolgreichen Unternehmen – oft Antworten, die deutlich unter den Möglichkeiten bleiben. So haben wir schon oft geholfen, sehr gute Unternehmen noch viel besser zu machen. Die Unternehmen stehen dann meist staunend vor dem eigenen Erfolg.

Begnügen Sie sich nicht mit dem Spülen, irgendwann muss jemand sagen, dass etwas Neues auf den Tisch gehört, dies begründen, entscheiden und (be)schaffen. Die Spülmaschine innoviert nicht.

 

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 133: Innovieren, statt Probleme zu lösen

Mandat Wachstums-WochenstartJawohl, wichtige Probleme müssen gelöst werden. Aber es müssen nicht alle Probleme gelöst werden und schon gar nicht müssen alle Probleme von Ihnen gelöst werden. Überdies wird zu viel Zeit auf das Lösen von Problemen verwendet, als auf das Schaffen von Neuem, das möglicherweise dazu führt, dass das alte, ursprpünglich dominant erscheinende Problem, gänzlich obsolet wird.

Schauen Sie einmal darauf, wie viel Zeit in Ihrem Unternehmen auf Problemlösung und wie viel Zeit für auf Innovation verwendet wird. Sie werden überrascht sein. Meine – natürlich strengstens objektive und wissenschaftlich fundierte – Einschätzung: 90% Problemlösung, 10% Innovation. Das Verhältnis sollte aber mindestens 50/50 betragen (wir wollen ja nicht so tun, als würde es keine Probleme mehr geben).

Es wird zu viel Zeit durch Problemlösung absorbiert und es ergötzen sich zu viele Menschen darin, Probleme zu lösen, die gar nicht so wichtig sind, anstatt für Innovationen zu sorgen. Kunststück, denn ein gelöstes Problem führt zu einem Erfolgserlebnis, eine Innovation zu schaffen nicht direkt.

Wenn das nächste Mal ein vermeintliches Problem an Sie herangetragen wird, fragen Sie sich als Erstes: „Ist das Problem wichtig?“ Erst wenn die begründete Antwort „Ja!“ lautet, kommt die nächste Frage: „Ist es JETZT wichtig?“ Wenn „Ja!“: „Bin ich es, der es lösen muss?“ Wenn „Ja!“: Lösen Sie es. In allen anderen Fällen legen Sie es auf die Seite bzw. delegieren Sie es an die Person, die es auch lösen kann, selbst dann, wenn Sie es besser lösen könnten. Widmen Sie sich dann einer Innovation.

Bonus: Möchten Sie einen wesentlichen Unterschied zwischen „Problemlösung“ und „Innovation“ kennenlernen? Na, dann: Das Lösen eines Problems ist im Wesentlichen das Wiederherstellen eines Zustands, den man schon einmal erreicht hatte. Man kann also sicher sein, dass „es“ geht und man weiß, wenn man „da“ ist. Eine Innovation ist der Sprung auf ein neues Niveau, das man selbst noch nie erreicht hatte, bedeutet also ein Arbeiten unter maximaler Unsicherheit. Kaum bis nicht planbar, Erfolg ungewiss. Das mag nicht jeder.

„Five Minutes for Growth“ – Die Mandat Wachstums-Videoserie, Staffel 1 – Ab 13. Januar 2015 wöchentlich ein etwa 5-minütiges Video zu persönlichem und unternehmerischen Wachstum. Eine Episode verpasst? Kein Problem, Links werden bereitgestellt. Das Beste: Wenn Sie sich bis zum 30. November 2014 verbindlich anmelden, sind Sie automatisch kostenfrei für die Telekonferenz „Bewirken statt Bedenken – warum sich nichts ändert, wenn Sie nichts ändern“ als Start für 2015 registriert. Zur Information und Registrierung klicken Sie hier. Die kostenfreie „Episode 0“ gibt es hier zu sehen.

© 2014, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-Wochenstart #65: Suchen Sie die Ursache

Ihr Fokus in dieser Woche: Bleiben Sie nicht an der Oberfläche, sondern suchen Sie die Ursache für ein Problem.

Eine der wesentlichen Zeitsünden ist das symptomatische Behandeln von „Problemen“. Wir kennen das von Ärzten: Der Patient kommt zum Arzt und der Arzt steht unter dem Druck, die Beschwerden ganz rasch zu lindern – die Suche nach der Ursache kommt häufig genug dabei zu kurz. Mit Medikamenten oder einer anderen Therapie versehen, sind die BEschwerden verschwunden – zunächst. Sie tauchen aber bei nächster Gelegenheit wieder auf, oft aber deutlicher als zuvor. (Ganz besonders stehen übrigens Tierärzte unter dem Druck der Patientenbesitzer).

Eine Schulter, die sich immer wieder ausrenkt, wird weder durch Schmerzmittel noch durch zehnmaliges Einrenken in ihrer Ursache behandelt. Ebensowenig werden Probleme, die bei Ihren Kunden durch Ihre Produkte oder Leistungen verursacht werden, durch permanentes gutes Reparieren behoben. Manche Probleme sind unternehmensimmanent. Hier hilft nur die Suche nach der Ursache. Anderenfalls tritt das Thema immer und immer wieder auf die Agenda.

Welches wichtige Thema, das Sie schon lange stört, wollen Sie in dieser Woche unbedingt ergründen? Nehmen Sie sich eines vor und gehen Sie der Angelegenheit auf den Grund. Geben Sie sich nicht mit Augenscheinlichem oder Beschwichtigungen zufrieden. Bohren Sie nach. Entwerfen Sie eine wirksame „Therapie“. Lösen Sie das Problem, statt es zu verlagern. Sie werden sehen, wie sich Dinge auf diese Weise Stück für Stück erledigen lassen. Der Trick: Immer nur ein Thema zur gleichen Zeit.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Der Wachstums-Wochenstart #6: Kommunikation

In dieser Woche möchte ich unser aller Augenmerk auf das Thema „Kommunikation“ legen. Wie kommunizieren Sie am liebsten? Wie kommunizieren Ihre Gegenüber am liebsten?

Letzteres ist wichtiger als Ersteres. Stellen Sie sich in Ihrer Kommunikationsform auf Ihren Gegenüber ein. Der Eine reagiert am schnellsten auf E-Mails, die Andere erledigt ihre Dinge lieber im Telefonat. Denken Sie daran, dass Sie mit Kommunikation etwas erreichen wollen. Wie gut kennen Sie Ihre Kommunikationspartner? Wählen Sie den richtigen Kanal, wenn Sie zum Ergebnis kommen wollen.

Eine Faustregel gilt es allerdings zu beherzigen: Meist ist das bidirektionale Gespräch wesentlich wirksamer, als eine unidirektionale Kommunikation. Zu deutsch: Telefonieren oder treffen ist wirksamer als e-mailen. Insbesondere, wenn es um das Lösen von Problemen geht, ist das Gespräch kaum zu schlagen. E-Mail, bzw. jede Art der unidirektionalen, asynchronen Kommunikation ist zum Informationsaustausch zweckmäßig, zur gemeinsamen Diskussion aber ungeeignet. Lange cc-Verteiler machen das nicht besser.

Verzichten Sie in dieser Woche auf E-Mails, wenn Sie telefonieren könnten und richten Sie Ihre Kommunikation auf Ihren Gegenüber ein. Damit haben Sie locker eine Stunde in dieser Woche gewonnen. Konservativ gerechnet.

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH