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Mandat Wachstums-Wochenstart #92: Ein Benimm-Seminar genügt nicht

Neulich in einem Restaurant: Vier Erwachsene nehmen an einem reservierten Tisch Platz, erhalten ihre Getränke und prosten sich formvollendet zu: „Auf einen schönen Abend“. Ganz ohne die Gläser erklingen zu lassen, denn sowohl die Formulierung als auch das Nicht-Anstoßen sind ja kniggemäßig korrekt. Einige Minuten später, das Gespräch ist im Gange, das Menü ist geordert, zückt einer der Gäste sein Smartphone hervor, um wie selbstverständlich irgendetwas (unterhalb der Tischkante) zu checken. Dahin war er, der Geist des Herrn Knigge.

Ein Benimm-Seminar genügt nicht, um sich gutes Benehmen anzueignen. Gutes Benehmen muss man leben. Lieber miteinander anstoßen und sich zuprosten, als die Formeln zu kennen und bei Tisch mit dem Smartphone surfen. Wie sagt unsere Benimm-Trainerin immer? „Es ist wichtig, die Regeln zu kennen und dem Umfeld entsprechend anwenden zu können.“ Eine gewisse Flexibilität ist also erlaubt. Dazu gehört aber nicht das Smartphone bei Tisch.

Merke: Auch wenn es „alle“ tun, wird Falsches nicht richtiger.

(c) 2014, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.

Mandat Wachstums-Wochenstart #80: Disziplin

Über Disziplin habe ich schon häufiger geschrieben, denn sie ist – meiner festen Überzeugung zufolge – eine der Hauptursachen für Wachstum. Ich habe in der vergangenen Woche einen offenen Workshop, einen „Power-Tag“, wie wir ihn genannt haben, veranstaltet, hier fokussiert auf eine bestimmte Zielgruppe. Im Vorfeld hatte ich einen Fragebogen versendet, um mir ein besseres Bild von der Situation, den Engpässen und den Potenzialen der Teilnehmer zu machen und um den Teilnehmern zu ermöglichen, sich an Hand der Fragen bereits vorbereitende Gedanken zu machen; schließlich steckt in guten Fragen eine Menge Know-how.

Es kam, wie es kommen musste: Der Rücklauf der Fragebogen betrug weniger als zwei Drittel, teilweise wurde auch nach der mehrmals genannten Deadline geliefert. Am Tag selbst – und das weiß jeder, der schon Workshops geleitet hat – mussten Teilnehmer immer wieder an das Ende einer Pause erinnert werden. Obwohl die Pausenzeit vorüber war, spielte der Eine oder Andere noch mit seinem Smartphone. Was ist wichtiger? Natürlich kommt immer wieder jemand zu spät in den Raum.

Mir ist es egal, ob Fragebogen ausgefüllt werden, oder nicht. Mir ist es – solange die Gruppe nicht gestört wird – auch egal, ob in einem offenen Workshop Teilnehmer ihre Smartphones wichtiger finden, als die aktive Teilnahme. Mir ist es unter den genannten Voraussetzungen auch egal, ob man zu spät kommt, oder nicht. Aber: Sie wundern sich, warum manche besser wachsen als andere? Persönlich und beruflich? Es fängt bei Disziplin und der damit verbundenen Chancennutzung an.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH