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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 338: Selbsterhalt des Systems – Beispiel „#Taxi“

Warum haben Uber und andere Fahrdienste so einen Zulauf und das weltweit? Falsch, nicht wegen des meist geringeren Fahrpreises gegenüber herkömmlichen Taxizentralen. Richtig: Weil sie Probleme der Kunden lösen. Einfache Verfügbarkeit, gepflegte Fahrzeuge, oft Festpreise, Fahrer, die dem Fahrgast kein Gespräch darüber aufdrängen, warum Taxifahren so ungerecht und besonders diese Fahrt so unrentabel ist, Ortskenntnis mittels Navigation, Rechnung per Mail. Fertig.

Im Gegensatz dazu: Taxizentralen mit Standardantwort (wenn jemand abnimmt): „Zehn Minuten“ – auf die Frage, wie lange es dauern werde, bis ein Taxi kommt (das haben sie wahrscheinlich bei Pizza-Bestellungen abgeschaut, dort sind es fünfzehn Minuten, außer freitags, dann sind es zwanzig), runtergeranzte Autos mit nicht selten mehr 350.000 Kilometern auf der Uhr, in denen man jeden einzelnen Kilometer am Interieur sehen kann, wie das Alter eines Baumes an den Ringen, Mondpreise (mein persönlicher Kracher ist Zürich) und Fahrer, die ungefragt reden, nachdem sie den Fahrgast nach dem besten Weg gefragt haben und die am Ende keine Kartenzahlung akzeptieren, weil natürlich das Lesegerät defekt ist oder vergessen wurde.

Ein Fortschritt: Mytaxi, sehr beliebt bei den Fahrern, sehr unbeliebt bei den Taxizentralen und um diese geht es im System Taxi. Die Zentralen verteidigen ihre Existenz mit hohem Nachdruck, liefern sich Rechtsschlachten mit anderen Fahrdiensten und übersehen dabei völlig, dass sie gar nicht mehr benötigt werden. Nun erwarte ich nicht, dass ein System sich komplett freiwillig aufgibt, aber wenn die Energie, die Taxizentralen und –genossenschaften in die Verteidigung des alten, bald überflüssigen Geschäftsmodells stecken, in dessen Erneuerung investieren würden, wäre diese Energie besser aufgehoben.

Wir alle sind nicht davor gefeit, bestehende Systeme zu verteidigen. Vertriebsansätze, Lieferstrukturen, Kundenstrukturen, Produkt- und Leistungsportfolios, Organisationsformen, ja sogar die nicht mehr zeitgemäße Strategie – all das sind Dinge, die in vielen Unternehmen, während Sie dies lesen und während ich dies schreibe, vermutlich hundertfach in Meetings gerechtfertigt werden. Wenn wir etwas Unternehmerisches aus dem System „Taxi“ lernen wollen, dann vielleicht das, dass es wesentlich mehr Sinn ergibt, Zeit zu investieren, #Trends und Tendenzen im eigenen Geschäftssystem zu erkennen und idealerweise mitzugestalten, als Zeit darauf zu verwenden, die alten Gewohnheiten bis zum Schluss zu verteidigen. Der Schluss ist nämlich klar: Wo kein Kunde, da kein Geschäft.

#Innovation und Prävention gehen immer vor Verteidigung und Reparatur. Mag dies ein guter Ansatz für Ihre Woche sein.

Also: Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

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© 2018, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 145: Warum Prognosen sinnlos sind

Mandat Wachstums-WochenstartErinnern Sie sich noch an die Zeiten, in denen uns gesagt wurde, wir müssten unbedingt sparsam mit dem Rohstoff „Öl“ umgehen, weil wir nur noch 30, maximal 40 Jahre über Öl verfügen können würden? Die 30 oder 40 Jahre sind vorüber, wir bekommen Treibstoff an der Tankstelle, der Ölpreis ist im Keller, es wird gefördert, was das Zeug hält – zumindest zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Beitrags. Die USA sind bedeutender Ölförderer und rühmen sich damit, energiemäßig unabhängig zu sein – etwas, das die arabischen Staaten furchtbar ärgert und was sicher auch zur Überproduktion beiträgt, denn irgendwann, so die unausgeprochene Hoffnung, wird das teure Fracking unrentabel und die Unternehmen in den USA, die per Fracking fördern, geben auf.

Das wird nicht passieren.

In den USA werden die Fracking-Produktionen effizienter, kostengünstiger werden, was zu weiteren Förderungen beiträgt. Wir wollen hier nicht über die ökologische Komponente des Frackings sprechen, aber Fakt ist: Die USA haben ihr stärkstes Handlungs- und Existenz-Motiv, die Freiheit, mit Fracking gestützt. Damit stehen ökologische Fragen diesbezüglich dort in zweiter Reihe.

Mein Punkt ist: Warum setzen wir so viel auf Prognosen? Sie sind meist wenig Wert, weil sie aus der Vergangenheit extrapolieren. Wenn ich in Bezug auf Wachstum aber nur die Möglichkeiten in Betracht ziehe, die es heute schon gibt, dann stoße ich immer an Grenzen. Wenn ich versäume, darüber nachzudenken, was sein KÖNNTE, springe ich zu kurz. Denken Sie daran, es gab die Annahme, die Welt hätte nur Verwendung für drei Computer. Klar, weil sich niemand vorstellen wollte, was passieren würde.

Wenn Sie an Ihrer Strategie arbeiten, wenn Sie mit Ihren Mitarbeitern über Annahmen sprechen, wenn Sie für Ihr zukünftiges Wachstum Sorge tragen wollen, dann denken Sie groß. Verharren Sie nicht in der Vergangenheit oder der Gegenwart. Gehen Sie von deutlichen Fortschritten aus, die es geben wird. Und ziehen Sie jemanden zu Rate, der Sie in diesem Denken herausfordert.

Wir sind auf Sendung und Sie können jederzeit einsteigen, ohne etwas zu verpassen in „Five Minutes for Growth“ – Die Mandat Wachstums-Videoserie, Staffel 1 – Wöchentlich ein etwa 5-minütiges Video zu persönlichem und unternehmerischen Wachstum. Sie können deshalb keine Episode verpassen, weil wir Ihnen auch bereits veröffentlichte Episoden zur Verfügung stellen. Zur Information und Registrierung klicken Sie hier. Fünf kostenfreie Episoden gibt es hier zu sehen.

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Wichtige Wachstumsfaktoren. Heute: Gesellschaftliche Veränderungen

Gesellschaftliche Veränderungen sind enorm wichtig, wollen wir über Wachstum sprechen, denn sie münden häufig in eine „Um-Normung“, was bedeutet, dass das, was gestern noch undenkbar war, morgen normal, selbstverständlich und akzeptiert ist. Einige, sehr unterschiedliche, Beispiele:

  • Zwei Verdiener in einer Partnerschaft
  • gleichgeschlechtliche Partnerschaften
  • Telefonieren auf der Straße
  • Einkaufen bis 22 Uhr und darüber hinaus
  • Einkaufen ohne Zeitbegrenzung Online
  • Kinder, die beim Essen mit dem Gameboy spielen
  • Eltern, die das akzeptieren
  • usw.

Manche solcher Veränderungen sind wünschenswert, manche eher nicht. Fakt ist: Es gibt sie und sie treten nie ad hoc ein, sondern es ist ein längerer Prozess, ein längerer Weg dorthin. Fakt ist auch: Solche gesellschaftliche Veränderungen führen dazu, dass sich Unternehmen ihre Leistungsangebote vornehmen und diese daraufhin überprüfen müssen, ob sie unter den sich ändernden gesellschaftlichen Veränderungen noch attraktiv sind. Besser noch sind Unternehmen in Sachen „Wachstum“ aufgestellt, wenn sie sich anschauen, welche gesellschaftlichen Veränderungen absehbar sind, welche mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintreten und wenn Unternehmen dann daraufhin Leistungsangebote und Produkte schnüren.

Wie gehen Sie mit folgenden (absehbaren und eingetretenen) Veränderungen um?

  • Gesellschaftlich akzeptierte und aktiv herbeigeführte (Total-) Verlust von Privatsphäre
  • Weiter abnehmende Zeit für „Tischgespräche“ daheim zwischen Eltern und Kindern
  • Zunehmende Anzahl sehr junger (Hoch-) Schul-Absolventen, die oft nach dem Abitur noch nicht volljährig sind
  • Zunahme der Anforderung, individuell auf Personen einzugehen, nicht nur als Gruppe
  • Kenntnis der Welt, bereits durch junge Menschen, die früh weltweit reisen
  • Zunehmendes In-Frage-Stellen des Sinns von mancher Arbeit

Auch auf die Zusammensetzung der Mitarbeiterschaft haben diese gesellschaftlichen Veränderungen einen erheblichen Einfluss. Setzen Sie die Liste fort oder geben Sie Antworten auf die obigen Punkte, aber machen Sie nicht den Fehler, diese und weitere Entwicklungen zu ignorieren. Setzen Sie, wenn Sie sich dauerhaft aus dem Mittelmaß abheben wollen, nicht darauf, dass es sich schon richten wird, wenn die Zeit gekommen ist.

In Strategieklausuren mit unseren Klienten besprechen wir regelhaft auch sehr langfristige Trends und bisher waren die Ergebnisse, die wir gemeinsam daraus abgeleitet haben, bis hin zu konkreten, auf der Zeitachse positionierten Schritten, immer sehr erhellend und wachstumswirksam.

„Five Minutes for Growth“ – Die Mandat Wachstums-Videoserie, Staffel 1 – Ab 13. Januar 2015 wöchentlich ein etwa 5-minütiges Video zu persönlichem und unternehmerischen Wachstum. Eine Episode verpasst? Kein Problem, Links werden bereitgestellt. Das Beste: Wenn Sie sich bis zum 30. November 2014 verbindlich anmelden, sind Sie automatisch kostenfrei für die Telekonferenz „Bewirken statt Bedenken – warum sich nichts ändert, wenn Sie nichts ändern“ als Start für 2015 registriert. Zur Information und Registrierung klicken Sie hier. Die kostenfreie „Episode 0“ gibt es hier zu sehen.

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„Ich zieh‘ Dir gleich den Akku ab“

Da sage nochmal jemand, Wachstum hätte nicht auch etwas mit Humor zu tun.

Früher, als Fahrräder noch ausschließlich mit Muskelkraft vorangetrieben wurden, war ein Platten dasjenige Übel, das den ambitionierten Radler an der Weiterfahrt hinderte. Heute, in der Zeit der Pedelecs, die einen rasanten Steilflug auf der Wachstumskurve verzeichnen, gibt es zusätzliche Probleme: Wo sind Ladestellen, welchen Stecker kann man auf einer längeren Tour, einer Bergtour gar, anzapfen? Auch die Energieerzeuger profitieren von der neuen Lust am (elektrisch unterstützten) Radeln. Umweltfreundliches Fortbewegen geht im Übrigen anders, ausgehend davon, dass sich nicht jeder Ladevorgang mit umweltfreundlichem Strom bewerkstelligen lässt, doch das wäre eine andere Diskussion wert.

Das Wachstum in der Fahrradbranche kann dabei für völlig neue verbale Drohungen sorgen: Ein Paar, Mann und Frau, mit elektrisch unterstützten Fahrrädern unterwegs, hatte einen leichten Disput auszutragen, dem ich mich, da er in unmittelbarer Nähe zu mir stattfand, nicht entziehen konnte. Im Wortgefecht fiel nach kurzem Schlagabtausch die ultimative Drohung der Frau: „Ich zieh’ Dir gleich den Akku ab, dann kannst Du sehen, wie Du weiterkommst.“ Mann verstand, schwieg und dampfte – elektrisch unterstützt – von dannen. 1:0 für die Frau.

Ganz klar: Ohne Wachstum in der Fahrradbranche hätte ich diesen Lacher nicht gehabt.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Wie gut kennen Sie relevante Trends?

Sich mit der Gegenwart zu beschäftigen ist wichtig, um das Wachstum für die Zukunft zu gestalten, denn nur die Gegenwart ist es, die wir aktuell beeinflussen können. Gleichwohl ist es erforderlich, sich im Kreise der Unternehmensführung – und nicht nur beschränkt darauf, sondern auch mit Mitarbeitern in den verschiedenen Abteilungen, Ressort, Geschäftsbereichen, damit auseinanderzusetzen, welche Trends erkannt werden und mit welcher Wahrscheinlichkeit welcher Trend eintreten wird.

Dabei geht es nicht um akademische Genauigkeit und es ist auch kein Tippspiel. Vielmehr geht es um den Austausch, den Dialog um mögliche Entwicklungen, ohne dass die dabei erlangten Erkenntnisse bereits konkret in Handlungen übersetzt werden müssten.

Stellen Sie sich zum Beispiel folgende Fragen:

  • Wie wird das Einkaufsverhalten der Menschen sich verändern in Ihrer Branche?
  • Wie werden Sie in Zukunft innerhalb Ihres Unternehmens und mit Geschäftspartnern und Kunden miteinander kommunizieren?
  • Welche Auswirkungen hat die demografische Entwicklung auf Ihr Unternehmen konkret?
  • Wie wird sich die Preisentwicklung in Ihren Marktsegmenten darstellen?
  • Welche Anforderungen werden an Ihre Produkte künftig gestellt?
  • Welche dramatischen Innovationen könnten Ihre Branche revolutionieren?
  • Wer könnte Quereinsteiger in Ihrer Branche sein, den Sie heute noch gar nicht erkennen?
  • Welche umweltpolitischen Entwicklungen sehen Sie ab und wie wirken diese?

Setzen Sie die Liste beliebig fort.

Sie werden natürlich keine „wahren“ und „falschen“ Antworten finden, aber Sie werden feststellen, dass das Gespräch über diese Themen Ihre Mannschaft kreativer werden lässt. Sie werden überdies erkennen, welches Innvoationspotenzial in Ihren Mitarbeitern schlummert. Bereits die Formulierung einer relevanten Zukunftsfrage ist wertvoll.

Wie gut, also, kennen Sie relevante Trends?

Ihr Guido Quelle

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH