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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 617: Kosten runter Leistung rauf

In meinen Vorträgen sage ich häufig „Sie können sich das Wachstum nicht ersparen“. Damit meine ich nicht nur, dass Wachstum unabdingbar ist – das ist es auch –, sondern dass ein reiner Kostenfokus, wenn es um das Schaffen profitablen Wachstums geht, falsch ist. Ja, es ist relativ einfach, Kosten zu senken – in den meisten Unternehmen zumindest leichter als Umsatz zu generieren – und wenn diese Kostensenkungen den Umsatz nicht schwächen, geht eine solche Kostensenkung mindestens nahezu direkt positiv in die Rendite. Der Klassiker: Beraterkosten runter, darüber kann ich einen separaten Wochenstart verfassen.

Ja, es gibt auch Situationen, in denen die Kosten heruntermüssen, weil die Existenz des Unternehmens anderenfalls gefährdet ist – das dahinterliegende Problem resultiert im Übrigen nicht aus der Gegenwart, sondern aus der Vergangenheit, auch das wäre ein separater Wochenstart. Der Punkt ist, dass die Kosten oft übermäßig stark gesenkt werden und dass Unternehmen, die sich in oder weniger radikalen Kostensenkungen üben, nicht selten den Marktfokus verlieren. Der Gewinn muss hoch? Das holen wir aus Effizienzsteigerungen.

Echtes Wachstum beginnt oben: In den ersten Zeilen der GuV, in der Unternehmensführung und in unseren „Oberstübchen“, unseren Köpfen. Wir können uns das Wachstum auf der langen Achse nicht ersparen. Buchstäblich.

Aber jetzt kommt’s: In vielen, in zu vielen Unternehmen haben sich, insbesondere in guten Zeiten, mehr oder weniger große „Fettpölsterchen“ angesammelt. Man hat über seine Verhältnisse gelebt, Effizienz ist in guten Zeiten nicht so sehr im Fokus, weil hoher Umsatz und gute Preise immer noch gute Renditen liefern. Dies ist eine nennenswerte Wachstumsbremse.

Also müssen wir doch auf die Kosten schauen? Ja, selbstverständlich, und zwar unter dem Aspekt „Kosten runter, Leistung rauf“. Wachstumsintelligente Unternehmen schauen sich nicht nur regelmäßig ihre Kosten aufmerksam an, sondern sie unterscheiden auch in Kosten auf der einen und Investitionen auf der anderen Seite – darüber schrieb ich schon in meinem Wachstums-Wochenstart Nr. 579 – Pfingstmontag 2023. Wachstumsintelligente achten bei Kostensenkungen immer auch auf eine Befreiung, auf einen Lastabwurf. Sie trennen sich von liebgewonnenen Routinen, sie achten darauf, dass die Kosten gesenkt werden, ohne dass die Investitionen beeinträchtigt werden und sie fordern stets eine Verbesserung ein.

Kosten runter, Leistung rauf. Wenn Sie Kostensenkungsprogramme starten, wenn Sie Prozessverbesserungen starten, dann achten Sie unbedingt darauf, dass danach mehr möglich ist als vor der Maßnahme. Wenn wir Kostensenkungen bei unseren Klienten begleiten, zum Beispiel im Rahmen von Gemeinkostensenkungen oder bei deutlicher Verschlankung und Beschleunigung von Prozessen, dann achten wir stets darauf, dass die Kostensenkung zu einer Leistungsverbesserung führt.

Sie meinen, das sei selbstverständlich? Ist es nicht. Sie meinen, das machten doch alle? Das tun sie nicht. Eine Kostensenkung aus Wachstumsperspektive bedarf einer besonderen Herangehensweise. Und, nebenbei: Ein wachstumsorientierter Turnaround sieht auch anders aus als eine klassische Sanierung und Filetierung.

Wo stehen Sie gerade? In der Wachstumsphase, oder müssen ‘mal wieder die Kosten angeschaut werden? Verbinden Sie die Sichten.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 389: Den Turnaround schaffen? Besser: vermeiden!

Wachstums-Wochenstart

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 389: Den Turnaround schaffen? Besser: vermeiden!

Ich habe in meiner Karriere als Berater zahlreiche Turnaround- (oder „Sanierungs-“) Projekte begleitet und mit unseren Klienten zum Erfolg geführt, auch meine Kollegen haben größtenteils Turnaround-Erfahrung, auch jüngst haben wir dafür Sorge getragen, dass ein Unternehmen wieder „die Kurve“ bekommen hat. Wenn wir über die drei Phasen des Wachstums sprechen (starkes Wachstum, Stagnation / Plateau und Abschwung), hebe ich immer hervor, dass der Turnaround, also das Managen und Drehen des Abschwungs in Richtung „Wiederaufschwung“ die einfachste der drei Phasen ist. Mitunter bekomme ich dann ein Stirnrunzeln als Feedback, manch einer fragt auch, wie ich auf diesen (absurden) Gedanken komme.

Ganz einfach: Im Abschwung ist die Situation klar. Es gibt nichts zu beschönigen, die Zahlen gehen in den Keller, die Kosten sind zu hoch, der Umsatz ist zu gering oder beides und das Betriebsergebnis fährt nach unten. Dass dies eine nicht auf Dauer haltbare Situation darstellt, liegt auf der Hand. Dass dies ein existenzbedrohendes Risiko darstellen kann, ebenfalls. Weder muss also das Management irgendwelche Phrasen dreschen noch muss man die Belegschaft oder den Betriebsrat überzeugen, dass Handeln dringend geboten ist. Natürlich wird man die unvermeidlichen Diskussionen darüber führen, wer die Schuld daran trägt, aber das ist müßig, darüber kann man später sprechen. Es muss gehandelt werden. Punkt, Absatz.

Ein Turnaround, soll er gelingen, muss von vorneherein wieder eine Wachstumsperspektive bieten, man muss ihn als Phase des Wachstums verstehen, sonst legt man sich für die Zukunft direkt wieder die Karten. Das ist ein besonderer Kniff, der gern vergessen wird. Überdies muss ein Turnaround vor allem eine dramatische Verbesserung der Vertriebsaktivität beinhalten, sonst hat man sich die Stabilisierung über Kostenersparnis erkauft, das geht aber nur einmal. Der Fehler, der häufig gemacht wird ist, dass im Vertrieb dramatisch gespart wird, weil dieser ja so teuer ist. Dies kann ein letaler und terminaler Fehler sein.

Ich werde in einem der nächsten Wochenstarts noch ein wenig mehr über Turnarounds sagen, heute aber kommt mein Kernpunkt:

Es geht nicht darum, den Turnaround zu managen oder zu stemmen. Es geht darum, ihn zu vermeiden. Prävention statt Korrektur, das ist die Zauberformel. Fast alle Turnarounds, die ich begleitet habe, wären – und das ist keine rückblickende Berater-Besserwisserei – vermeidbar gewesen. Die drei Kernfehler sind: 1. sich auf dem Erreichten ausruhen, 2. den Vergangenheitserfolg gedanklich einfach fortschreiben, 3. Strategie als unnötigen Luxus und Papierkram abtun oder alternativ bar jeder Umsetzungskonsequenz definieren. Auf diese drei Fehler lässt sich ein hoher Prozentsatz der Turnaround-Situationen zurückführen. Bevor Sie also in eine Turnaround-Situation kommen, handeln Sie präventiv und vermeiden Sie, dass die Erfordernis des Turnarounds überhaupt eintritt. Wir haben mit unseren Klienten noch viel mehr Turnarounds vermieden als gestemmt – schließlich sind wir Wachstumsexperten – und das finden wir prima.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

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© 2019, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Sie wollen sich Ihr Wachstum ersparen? Vergessen Sie es.

„Die Kosten müssen runter, das EBIT(DA) muss stimmen.“ Mag sein, aber Wachstum entsteht dadurch noch lange nicht. Nichts gegen eine gesunde Kostenstruktur, denn selbstverständlich soll der hart erarbeitete Umsatz nicht an unnötigen Kosten verbrennen, aber bevor Ihr Unternehmen in einen rigiden Sparkurs geht, machen Sie sich klar, dass dies einer Wachstumskultur nicht zuträglich ist. Bleibt die Kostensichtung und -reduzierung auf Ebene der Sachkosten, mag dies noch mit wenigen Emotionen behaftet sein (wobei das Downgrading der Dienstwagen um eine Klasse schon eine Revolution auslösen kann), aber sobald es an die Personalkosten geht, ist die Unruhe vorprogrammiert. Wachstum? Fehlanzeige.

Wachstum bedingt eine Kultur des Nach-Vorne-Sehens. Wachstum bedeutet, neue Märkte zu erobern, bestehenden Kunden neue Leistungen anzubieten, Innovationen zu entwickeln, in die Zukunft zu schauen – ohne die Gegenwart aus dem Auge zu verlieren. Cost cutting ist genau das Gegenteil davon. Kostensenkungen sind im Turnaround notwendig und sollen möglichst schnell und umfassend erfolgen, aber die Frage, die wachstumsintelligente Unternehmen sich stellen – und auf die wir gemeinsam mit unseren Klienten regelhaft Antworten erarbeiten – ist, wie ein Turnaround konsequent vermieden werden kann. Die Antwort liegt auf der Hand: Durch Kosten-Angemessenheit und durch konsequente Wachstumssicht.

Wachstum lässt sich nicht ersparen – dies ist in doppelter Hinsicht richtig: 1.: Ohne Wachstum kommt ein Unternehmen nicht voran und 2.: Mit Kostensenkung ist noch niemand gewachsen. Wachstum beginnt oben: Im Kopf, bei der Unternehmensführung, beim Umsatz.

„Five Minutes for Growth“ – Die Mandat Wachstums-Videoserie, Staffel 1 – Ab 13. Januar 2015 wöchentlich ein etwa 5-minütiges Video zu persönlichem und unternehmerischen Wachstum. Eine Episode verpasst? Kein Problem, Links werden bereitgestellt. Das Beste: Wenn Sie sich bis zum 30. November 2014 verbindlich anmelden, sind Sie automatisch kostenfrei für die Telekonferenz „Bewirken statt Bedenken – warum sich nichts ändert, wenn Sie nichts ändern“ als Start für 2015 registriert. Zur Information und Registrierung klicken Sie hier. Die kostenfreie „Episode 0“ gibt es hier zu sehen.

© 2014, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.