Mandat Wachstums-Wochenstart #88: Jetzt nochmal Schwung holen?

Ich verfasse diesen Mandat Wachstums-Wochenstart am 19.12.2013, Sie lesen ihn am 30.12.2013. Die Frage, die sich vielen Menschen jetzt stellt ist: „Soll ich jetzt nochmal rasch meine Ziele für 2014 aufschreiben, nochmal Schwung holen?“

Nein.

Ihre Ziele für 2014 sollten schon klar sein, der Schwung kann in aller Ruhe zum Jahresstart 2014 erfolgen. Holen Sie Luft, genießen Sie die Ruhe, die in Deutschland und in der Welt geschäftlich derzeit herrscht. Wenn Sie 2013 gut ausgephast und 2014 gut aufgegleist haben, ist der Schwung Anfang 2014 da. Vertrauen Sie darauf. Und selbst wenn Sie Ihre Hausaufgaben noch nicht gemacht haben, bringt Hyperaktivität jetzt auch nichts mehr. Relax.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.

Die persönliche Sicht: Weniger statt mehr

Wir haben eine neue Regierung und das Erste, was es zu tun galt, war, die Ministerien neu zu ordnen, sich also wieder mit sich selbst zu beschäftigen. Herr Gabriel ist jetzt Superminister – „Super-„, das tut auch dem Ego gut -, Frau von der Leyen ist Verteidigungsministerin – was ein genialer Schachzug der Kanzlerin war -, Herr Ramsauer ist sauer, die CSU gilt gemeinhin als Verlierer, was nach Herrn Seehofers Lesart ganz und gar nicht der Fall ist.

Wir werden sehen, welche Resultate sich wirklich einstellen. Mit 80 Prozent der Bundestagsmandate sollte sich eine gewisse Gestaltungshoheit einstellen, die nicht in „complacency“, Selbstgefälligkeit, ausarten sollte. Vielleicht gelingt uns das, was die Amerikaner „working across the aisle“ nennen, das aufeinander Zugehen zwischen den Parteien.

Weniger sollte mehr sein. Nicht mehr Bürokratie, sondern weniger. Nicht mehr Staatssekretäre (es gibt derer drei mehr, was völlig unpassend ist), sondern weniger. Nicht mehr Behörden, sondern weniger. Nicht mehr Subventionen, sondern weniger (dies ist aktu bedroht!).

Wir werden die Regierung an ihren Taten messen.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.

Der Seiler

Ich habe vor kurzem einen Seiler bei der Arbeit beobachtet. Der Seiler spannte in alter Tradition einzelne „Fäden“ in seine – manuelle – Maschine und verdrehte diese Fäden auf eine bestimmte Art und Weise zu einem stabilen, haltbaren, tragfähigen Hanfseil. Verschiedene Handgriffe waren noch nötig, um das Ganze auch wirklich zu vollenden und aus den einzelnen Bestandteilen entstand ein Produkt, das einem bestimmten Zweck dienlich sein würde.

Ähnlich wie der Seiler seine Arbeit verrichtet, müssen wir auch unsere Themen in Unternehmen miteinander verzahnen: Welche einzelnen Bestandteile gilt es, miteinander zu einem stabilen Ganzen zu verbinden? Auf welche Art und Weise ergibt das Verbinden einen Sinn? Dutzende parallel laufender Projekte ergeben keinen Sinn, wenn sie nicht miteinander verbunden sind. Die Realisierung einer Wachstumsstrategie besteht aus vielen parallelen Strängen, die irgendwann einmal miteinander zu einem haltbaren, tragfähigen Seil verbunden werden müssen.

In unserer Arbeit handeln wir oft wie der Seiler: Wir sehen die Stränge, legen sie nebeneinander und drehen mit unseren Klienten an der richtigen Stelle um diese Stränge zu verbinden.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.

Frohe Weihnachten!

Es ist der Tag des Heiligen Abends. Ihnen und Euch allen wünsche ich ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest und eine gute Zeit mit Familie und Freunden.

Ihr und Euer
Guido Quelle

Mandat Wachstums-Wochenstart #87: Beziehungen

Beziehungen sind die wichtigste Basis für Geschäfte. Es ist nicht der Preis, die Produktqualität oder was auch immer and faktischen Elementen in Rede steht. Wir alle kaufen lieber bei Verkäufern, die wir mögen, als bei Verkäufern, die wir nicht mögen. Wir haben langfristige Geschäftspartner, mit denen wir eine gemeinsame Vergangenheit teilen, zu denen wir eine gute Beziehung haben. Diejenigen, zu denen diese Beziehung nicht entsteht, verlieren wir irgendwann aus den Augen, oder wir verzichten auf den Kontakt.

Zu einer guten Beziehung gehören zwei Dinge: a) Vertrauen, b) Respekt voreinander. Vertrauen ist eine Funktion von Investition und Zeit. Investition, weil es eines Vertrauensvorschusses zu Beginn einer Beziehung bedarf und Zeit, wei Vertrauen nicht von Null auf Hundert springt. Investition ist also auch auf der Zeitachse gefragt. Respekt ist eine Frage des konstruktiven aufeinander-Eingehens, auch des konstruktiven Widerstands. Ja-Sager erhalten keinen Respekt. Dauer-Nein-Sager erhalten kein Vertrauen und keinen Respekt.

Finden Sie die Balance. Aber versuchen Sie nicht, jemanden von Produkt- oder Leistungsvorteilen zu überzeugen, zu dem Sie keine Beziehung haben. Es wird nicht funktionieren.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.

Service als Wachstumskatalysator

„Es gibt wohl kaum ein Unternehmen, das sich nicht zum Servicegedanken bekennen würde. In der Praxis allerdings verliert sich dieser Anspruch dann sehr häufig. Dabei kann ausserordentlicher Service ein wichtiger Wachstumstreiber sein. Fünf Beispiele zeigen, wie das funktioniert.“

KLicken Sie hier und lesen Sie diesen neuen Artikel auf unserer Website weiter.

(c) KMU-Magazin 12/2013, mit freundlicher Genehmigung des KMU-Magazins.

 

 

SPB: Show Program for Banks

Ich habe eine unternehmerische Disziplin entdeckt, die bedauerlicherweise immer größeren Zuspruch erfährt. Ich nenne sie „SPB – Show Program for Banks“, Schaulaufen für Banken.

Was sich in Deutschlands Boardrooms abspielt, wenn es darum geht, Finanzierungen, Refinanzierungen, Kreditlinienverlängerungen oder Konsortienveränderungen auf die Beine zu stellen, ist mitunter wirklich haarsträubend. Das Unternehmen wird nicht nur in Powerpoint-Präsentationen aufgehübscht, bis man es selbst kaum noch wiedererkennt, es wird nicht nur gelogen, dass sich die Balken biegen, sondern es entsteht etwas viel Schlimmeres: Es entsteht strategische Leere.

Wie funktioniert dies? Recht einfach: Den Banken wird eine Strategie präsentiert, die bestenfalls einigermaßen in Teilen im Unternehmen bekannt ist, oft aber gar nicht. Von Bankenrunde zu Bankenrunde wird diese sogenannte „Strategie“ immer mehr verfeinert, aber sie ist nicht im Unternehmen präsent. Die Banken merken es oft nicht, weil sie nicht tief genug in die unternehmerischen Entwicklungen eingebunden sind – und dies auch gar nicht wollen -, so dass eine Scheinstrategie entsteht. Tatsächlich ist eine solche Situation oft schlimmer, als gar keine Strategie zu haben.

Diese strategische Leere, dieses Fehlen von strategischem Sauerstoff, gepaart mit einer Scheinsicherheit, weil die Unternehmensführung irgendwann annimmt, sie habe etwas Solides geschaffen, führt auf der Langstrecke zu Schnappatmung. Dies kann nicht dauerhaft durchgehalten werden. Wenn man es aber merkt, ist es häufig zu spät.

Deshalb: Sagen Sie Ihren Banken, was Sache ist, stellen Sie eine Strategie auf, die tatsächlich zieht, die in der Unternehmensführung hinsichtlich ihres Inhalts und (!) ihrer Implikationen verabschiedet ist, sorgen Sie dafür, dass Sie nur das vorstellen, hinter dem Sie stehen können. Setzen Sie einen Kontrapunkt gegen „SPB“. Sie werden Vertrauen ernten.

Eines noch: Bei manchen Unternehmen bedeutet SPB auch „Show Program für Beiräte“. Auch das ist nicht hilfreich.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.

Mandat Wachstums-Wochenstart #86: Stellen Sie Gewohntes in Frage

  • Potenzieller Klient in der Diskussion über ein Projekt zu mir: „Sie machen also unseren Veränderungsprozess?“ – Ich: „Nein, das machen SIE.“
  • Geschäftsführer eines Unternehmens am Abend vor der gemeinsamen Strategieklausur zu mir: „Wir lassen uns dann von Ihnen führen“. – Ich: „Ich habe keine Agenda mitgebracht, wir diskutieren strategisch.“
  • Coaching-Klient zu mir: „Ich brauche ‚mal zwei Stunden Ihrer Zeit.“ – Ich: „Warum zwei Stunden? Wir können sprechen, aber wir legen uns nicht auf zwei Stunden fest.“

In den obigen drei Beispielen ergeben sich regelhaft neue Perspektiven. Der Klient ist natürlich für die Realisierung eines Veränderungsprojektes verantwortlich, denn sonst kann ein solches Projekt nicht funktionieren, eine Strategieklausur mit einer straffen Agenda ist keine Strategieklausur und zwei Stunden werden schnell zu zwanzig Minuten, wenn man mit der nötigen Erfahrung die richtigen Fragen stellt.

Zu leicht akzeptieren wir Gegebenheiten, zu häufig ist das, was immer war, der Treiber für den nächsten Schritt, zu selten stellen wir Gewohntes in Frage und schaffen wirklich Neues. Stellen Sie Gewohntes gezielt in Frage. Wenn Sie dies regelhaft tun, werden Sie sehen, dass sich Stück für Stück Wachstum einstellt.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.

Die persönliche Sicht: Es soll der Beste machen!

Mir reicht’s. Das ganze parteistrategische Geschacher um Gesichtswahrung, Pöstchen und Positionierung ist nicht dienlich. Die Wahl in Deutschland mit der anschließenden, Ewigkeiten dauernden Verhandlung um eine große Koalition, die Tatsache, dass 470.000 SPD-Mitglieder nun darüber abstimmen, ob es eine solche große Koalition geben soll, oder nicht – lachhaft –, das nicht aufhören wollende sich-in-Stellung-Bringen für Ämter, all das lässt in Vergessenheit geraten, dass die Parteien nur Vehikel sind, Interessenvertretungen, Wertegemeinschaften. Sie sind aber nicht der Staat, sie sind nicht Deutschland. Die mandatierten Personen sind mit einem Auftrag, dem Land zu dienen ausgestattet. Sie sind nicht mit dem Auftrag ausgestattet, einer Partei zu dienen, oder gar sich selbst.

Ich möchte, dass wir eine Regierung bekommen, in welcher der oder die Beste der gewählten Parteien für den jeweiligen Job genau diesen Job macht und nicht derjenige, der sich dadurch am besten strategisch und machtpolitisch für 2017 positioniert. Es geht längst nicht mehr um die Sache – falls es überhaupt darum ging. Es geht nur noch um Macht und Ego. Das finde ich schon in Unternehmen schwach. In einer (potenziellen) Regierung aber finde ich es dem Wähler gegenüber herablassend und persönlich nahezu unerträglich.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.

Wie strategisch denken Sie?

Glücklicherweise hat die Anzahl derer, die meinen, „Strategie“ sei Hokuspokus – dies war insbesondere im Mittelstand bis vor einigen Jahren immer noch gängige Meinung – deutlich abgenommen. Immer öfter hören wir, man müsse „strategischer“ denken. Dabei erhält der Begriff mitunter schon inflationäre Züge.

Strategisch zu denken, das bedeutet weitaus mehr, als sich mit dem Wettbewerb und den eigenen Produkten auseinanderzusetzen. Strategisch zu denken, bedeutet auch, sich mit globalen Entwicklungen, gesellschaftlichen Werteveränderungen und technologischen Trends auseinanderzusetzen, um nur drei Dimensionen zu nennen.

  • Wie sehr beeinflusst zum Beispiel die Tatsache, dass Frauen zunehmend in verantwortungsvolleren Führungspositionen zu finden sein werden, Ihre Strategie?
  • Wie ist es um die zu beobachtende Werteveränderung der Akzeptanz einer abnehmenden Privatsphäre im Hinblick auf Ihre Strategie bestellt?
  • Oder mit der zunehmenden Kaufkraft in Ländern, die weit außerhalb Europas liegen?
  • Wie steht es um den Einfluss des dramatischen Preisverfalls von Technologie auf Ihre Strategie – seit kurzem ist zum Beispiel ein 3-D-Drucker für 699 Euro erhältlich?

Ich könnte noch Dutzende weitere Fragen stellen – und das tue ich auch in Strategieklausuren mit unseren Klienten. Wir sprechen dann sehr treflich darüber und diskutieren über Annahmen und deren Implikationen.

Sie meinen, all dies beeinflusse Ihre Strategie nicht und sie sollten sich lieber um die lokalen Hausaufgaben kümmern? Prima, dann wundern Sie sich aber nicht, wenn Sie mit Lichtgeschwindigkeit von denen überholt werden, die sich regelhaft in der Unternehmensführung solchen und anderen Fragen stellen. Haben die Antworten auf Fragen des obigen Kalibers immer sofort eine Implikation? Nein, aber sie bringen das Unternehmen unmittelbar in eine neue Denkdimension. Den eigenen Hof zu kehren hält ihn vielleicht rein, aber vielleicht ist es mittelfristig der falsche Hof.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.