Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 236: Das Gesundheitssystem und die Verantwortung

Mandat Wachstums-Wochenstart

Vor einigen Tagen hatte ich Gelegenheit, an einem Vortrag einer Direktorin einer großen gesetzlichen Krankenversicherung teilzunehmen. Der kompetente Vortrag konnte – wie man sich angesichts des Themas „Gesundheitssystem“ denken kann – natürlich nicht ohne (Zwischen-) Diskussion und Unterbrechungen auskommen und ich habe die Vortragende nicht um den Abend beneidet. Gleichwohl: Sie schlug sich gut.

Was mir wieder einmal ganz deutlich wurde war, dass es im Gesundheitssystem an einem ganz wesentlichen Faktor mangelt. Ein Faktor, der gerne kleingeredet wird. Ein Faktor, der sich nicht messen lässt. Ein Faktor, den positiv zu verstärken nicht mit einer singulären Maßnahme möglich ist.

Es ist der Faktor „Verantwortung“.

Ich habe persönlich fast zwei Jahre aktiv im Gesundheitssystem gearbeitet, Mandat hat Dutzende Beratungsmandate mit ganz unterschiedlichen Akteuren im Gesundheitssystem erfolgreich gestaltet und wir erlauben uns daher, ein wenig Hintergrundwissen zu haben. Aber selbst ohne dieses Hintergrundwissen gilt eine Regel: „Jedes System richtet sich nach den Zielgrößen, nach denen es sich zu richten hat“. Oder: „Jeder optimiert sich selber“.

Ärzte werden mit dem bestehenden System verleitet, nach möglichst lukrativen Indikationen zu schauen, die Krankenversicherungen werden dazu verleitet, einen möglichst großen Teil des Kuchens aus dem riesigen Topf des Risikostrukturausgleichs zu erhalten, Krankenhäuser sollen sich möglichst spezialisieren, aber die Zielgrößen sind Unfug, … – und am Ende steht der Patient, der nicht mehr weiß, wem er trauen kann und dass in einer meist eher misslichen Situation.

Aus China stammt der Satz „Ich zahle meinen Arzt nur, solange ich gesund bin“. Hier liegt etwas Wesentliches verborgen: Die Teilnehmer in unserem Gesundheitssystem profitieren derzeit monetär eher davon, dass der Patient krank ist. Je kränker, desto mehr Umsatz, aber schnell behandelt werden muss der Patient auch noch, damit es mit den DRGs (nennen wir es „Festpreise“) noch passt und man nicht ins Minus rutscht. Schade, eigentlich.

Was hat das mit Verantwortung zu tun? Ich wünsche mir einen Dialog darüber, wer eigentlich welche Verantwortung im System hat. Dies muss ebenso geschehen, wie wir es mit unseren Klienten durchdeklinieren, wenn es um eine wachstumsbedingte Weiterentwicklung der Organisation geht.

„Verantwortung“ bedeutet dabei, für ein Resultat verantwortlich zu sein und dies ist auf der Gesamtebene die Volksgesundheit, nicht die effiziente Verwaltung von Kranken. Ich wünsche mir, dass dieses Denken top-down in die Instanzen des Gesundheitssystems Einzug hält und ich wünsche mir auch, dass es einen bottom-up-Prozess gibt, der in Sachen „Verantwortung“ bei einem besonders wichtigen Element des System beginnt: Bei uns selbst.

Auf eine gute Woche mit der Chance, unsere Verantwortung wahrzunehmen.

Ihr und Euer
Guido Quelle

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© 2016, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Presseinformation: Der Award des Internationalen Marken-Kolloquiums ist beim BVB eingezogen

Der Pokal ist angekommen

Preisträger und Vorsitzender der Geschäftsführung der Borussia Dortmund GmbH & Co. KG aA Hans-Joachim Watzke hat den 5. Award des Internationalen Marken-Kolloquiums nun auch persönlich entgegengenommen. „Es war uns als Dortmundern eine besondere Freude, dass der Award nun auch physisch an Ort und Stelle ist“, so Prof. Dr. Guido Quelle, Stifter des Awards und Vorsitzender der Award-Jury. Der Award wurde anlässlich des 13. Internationalen Marken-Kolloquiums bereits am 15. September 2016 offiziell an den Laureaten verliehen. Der Preisträger konnte aufgrund des Champions League Spielplans nicht persönlich vor Ort sein, ließ es sich aber nicht nehmen, per Live-Übertragung der Verleihung beizuwohnen.

Vom Borsigplatz bis nach Shanghai

… lesen Sie hier weiter: zur Pressemitteilung

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v.l.n.r. Prof. Dr. Guido Quelle, geschäftsführender Gesellschafter Mandat GmbH, Hans-Joachim Watzke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Borussia Dortmund GmbH & Co. KG aA, Linda Vollberg, Senior-Beraterin Mandat GmbH

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 235: Was ich unlauter finde

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Ich bin ein Mensch, der möglichst viel Positives sieht, aber manches finde ich einfach unlauter, egal wie man es dreht und wendet. In letzter Zeit habe ich diesbezüglich vielleicht auch eine selektive Wahrnehmung. Ich nehme wahr, dass sich Menschen über Dinge beschweren, ohne deren Hilfe sie sich gar nicht über sie beschweren könnten.

Klingt kompliziert? Das soll es gar nicht, hier kommen Beispiele: Es finden Demonstrationen gegen unseren Rechtsstaat statt, wobei dieser Rechtsstaat, gegen den es geht, solche Demonstrationen erst ermöglicht. Wie schrieb die Bundeswehr in einer Eigenwerbung sinngemäß? „Wir treten dafür ein, dass Du auch gegen uns sein darfst.“ – Man mag die Bundeswehr mögen oder nicht, aber das empfand ich auf den Punkt formuliert.

Kapitalismuskritiker, Globalisierungskritiker und vor allem auch Wachstumskritiker kritisieren ein System, von dem sie gleichermaßen profitieren. Ohne den Kapitalismus gäbe es Sozialismus, ich möchte das nicht – und viele der Kritiker würden sich auch umgucken. Globalisierungskritiker profitieren spätestens beim täglichen Einkauf von der Durchgängigkeit von Grenzen, von Handelsmöglichkeiten und bei ihrer weltweiten Organisation von weltweiter Instant-Kommunikation. Wachstumskritiker versäumen nicht selten, darüber zu reflektieren, dass sie nur deswegen gegen Wachstum sein können, weil es in der Vergangenheit kontinuierlich gesundes Wachstum gegeben hat, weil sich zahllose Menschen jeden Tag über Innovationen Gedanken machen, weil Forscher mitunter ihr ganzes Leben einer einzigen Fragestellung widmen, die sie irgendwann vielleicht lösen.

Nein, grundsätzlich gegen etwas zu demonstrieren, von dem man profitiert, ist nicht lauter. Entweder ich nehme nicht an dem System teil und bin grundsätzlich dagegen oder ich akzeptiere, dass das System Vorteile hat, und dann bin ich im Verbesserungsmodus – schon besser. Dafür bedarf es aber mehr als verbale Platzhalter und scheinbare Einfachwahrheiten. Dafür bedarf es des differenzierten Auseinandersetzens mit einer Vielzahl von Aspekten. Das aber ist vielen Menschen zu kompliziert. Parole raus und fertig ist die Kritik. Mir ist das zu billig.

Schauen wir auf das Gute. Schauen wir darauf, was unser Umfeld alles zu gestalten imstande ist, auf die Privilegien, die wir in unserem Staat, auf unserem Kontinent, in unserer Welt genießen und zeigen wir denen, denen wir helfen wollen, wie sie sich selbst helfen können. Das ersetzt stumpfe Kritik und sorgt dafür, dass keine Abhängigkeiten von der sogenannten Hilfe entstehen.

Das finde ich lauter.

Auf eine gute Woche!

Guido Quelle

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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 234: Respekt

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Wir saßen kürzlich in der Mittagspause eines Kick-Off-Meetings im Restaurant zusammen mit der geschäftsführenden Gesellschafterin unseres Klientenunternehmens, eines – wie wir es gern nennen – „branchendefinierenden“ mittelständischen Unternehmens, als eine Dame unseren Tisch passierte. Unsere Klientin sprach die Dame an und machte uns miteinander bekannt. Es handelte sich um die Großmutter. „Ganz Dame“, dachte ich angesichts des Auftretens – klare Haltung, klarer Blick, dezente Kette, selbstständig, nur durch einen Gehstock unterstützt, gehend – und ich überlegte kurz, dass die Dame sicher schon über 90 Jahre alt sein müsse.

Nach der kurzen Begegnung informierte uns unsere Klientin darüber, dass ihre Großmutter nicht etwa erst in den 90ern, sondern sage und schreibe 103 Jahre alt sei, jeden Tag in jenem Restaurant essen gehe und dass sie bis vor – Achtung – drei Jahren, bis zu ihrem 100. Geburtstag, noch jeden Tag von morgens bis abends im Büro gewesen sei und gearbeitet hätte. Als sie 100 wurde meinte sie, es sei jetzt wohl genug. Unsere Klientin berichtete auch, dass man regelhaft Post von den Behörden bekommen hätte, weil diese nicht glauben konnten, dass eine 100-Jährige auf der Gehaltsliste stand. Auch habe sie sich erst im hohen Alter krankenversichern lassen.

Mir zollt diese Begegnung allerhöchsten Respekt ab und ich freue mich ausgesprochen darüber, die Dame kennengelernt zu haben. Eine Begegnung wie diese setzt vieles (wieder) ins rechte Licht, finden Sie nicht auch? Jawohl, man muss auch mit einer guten Grundgesundheit gesegnet sein, um sich mit 103 Jahren noch so darstellen zu können, aber ich glaube fest daran, dass es auch viel mit Einstellung, mit Haltung, mit aktiver Entscheidung zu tun hat.

Auf gute Gesundheit also und auf die richtige Einstellung.

Und natürlich: Auf eine gute Woche

Guido Quelle

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„Kontur, Klarheit, Konsequenzen“ – Guido Quelle über Gardena

Prof. Dr. Guido Quelle in der Jubiläums-Ausgabe von Gardena

Ein Gastbeitrag in Gardenas Jubiläums-Ausgabe:
„Es könnte alles so schön sein: Die Marke ist aufgebaut (oder repositioniert), der Absatz läuft bei den Kunden recht gut, die Umsätze entwickeln sich positiv, sogar die Erträge stimmen. Endlich ist es geschafft. Es könnte so schön sein, aber eines nicht so schönen Tages wachen wir auf und stellen fest, dass der Absatz erste Rückgänge zeigt, obwohl schon ein Konzept für Sonderkonditionen eingeführt wurde, die Umsätze sinken, vom Ertrag wollen wir gar nicht reden. Eine spontan organisierte Kundenbefragung ergibt, dass unsere Marke nicht mehr so scharf und präzise wahrgenommen wird wie in der Vergangenheit. Aber was ist geschehen? Es war doch alles bestens. Wissentlich haben wir nichts verändert. Ratlosigkeit allerorten, gefolgt von Aktionismus, verbessert die Situation nicht – im Gegenteil.“

Sie möchten den ganzen Beitrag von Prof. Quelle in der Ausgabe „Leidenschaft für den Garten
– Ein Lesebuch in Türkis und Orange“ lesen? Dann klicken Sie hier.

© 2016, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
© Buch Gardena – Titelbild: Dr. Joachim Bengelsdorf, Dähne Verlag

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 233: Strategisches Einparken

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Insbesondere auf Wohnmobilstellplätzen, eingeschränkt auch auf Campingplätzen, kann man bemerkenswerte Szenen beobachten. Meist werden die mehr oder weniger großen Autos von Männern gesteuert und die Damen übernehmen bei der Ankunft oft die Aufgabe des Einweisens bei der Rückwärtsfahrt, wobei das vorherige Aussuchen des Platzes und die Wahl der besten Position des nur bedingt manövrierfähigen Gefährts auch schon Raum für Geschichten gibt.

Ist erst die Zielposition gefunden, beginnt das Rudern. Trotz Rückfahrkamera – an fast allen Fahrzeugen verbaut oder nachgerüstet – und trotz großer Außenspiegel ist es immer gut, wenn jemand hinten auf die Distanzen, Höhen, Richtungen, den Fuß- und Fahrverkehr achtet. Die meisten Einweiser – unabhängig vom Geschlecht! – beginnen dann, kaum ist der Rückwärtsgang eingelegt, mit dem hektischen Rudern. Arme oder ersatzweise auch nur Hände, gerne auch beides fliegen aufgeregt durch die Gegend, begleitet von „Einschlagen, ja, nein, weiter, nein, links, ja, nein, gut, nein, weiter rechts, langsamer, LANGSAAAMEEER!! Stopp!!, Nee, nochmal“-Rufen. Am besten finde ich immer, wenn der Einweiser nur mit den Händen fuchtelt, so locker aus dem Handgelenk, das ist gänzlich unverständlich. Oft ist es dem Fahrer auch gänzlich egal, was der Einweiser sagt oder tut. Tolle Szenen, hoher Unterhaltungswert!

Meine Frau weist uns stets ein. Sie stellt sich dahin, wo wir hinwollen und zeigt mir als Fahrer genau, wohin und wie weit ich das Auto rückwärts fahren soll. Keine Hektik, kein Rudern, einige gezielte Anweisungen über das Mikrofon der Rückfahrkamera. „Stop“. Fertig. Sie steht dort „strategisch“, wie ein Freund neulich sagte, nämlich an der Zielposition.

Kommt Ihnen das Prinzip bekannt vor? Im Unternehmen läuft es genauso. Es bedarf keines Hektikers, der immer wieder Detailanweisungen gibt und damit den Fahrer (Projektleiter, Unternehmenslenker, die Führungskraft) verwirrt. Es bedarf einer verabschiedeten Zielposition, einer Markierung, damit man das Ziel erkennt, einiger gezielter Hinweise und eines verantwortlichen „Fahrers“, der sein Handwerk versteht. Dann: Laufen lassen.

Parken Sie „strategisch“ ein. Vielleicht hilft die Metapher beim nächsten Mal, wenn es auf dem Weg zum Ziel wieder einmal unnötig hektisch wird.

Auf eine gute Woche!
Ihr

Guido Quelle

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Der Power-Tag für beratende Ingenieure geht in die vierte Runde

Teilnehmer des 3. Power-Tages für beratende IngenieureAm 16. November 2016 kommt ein limitierter Kreis aus maximal 20 Fachexperten der Ingenieurskunst zusammen, um gemeinsam
mit Wachstumsexperte Guido Quelle das persönliche und das unternehmerische Wachstum der jeweiligen Ingenieurbüros voranzutreiben.

Abseits des Tagesgeschäfts können die Fachexperten einen Tag fokussiert an der Weiterentwicklung und strategischen Ausrichtung ihrer Büros arbeiten.

Auf dem Power-Tag werden Themen angesprochen, Prof. Dr. Guido Quelledie fernab der erforderlichen Fachexpertise im Ingenieurwesen wichtig für die erfolgreiche Unternehmensführung und Weiterentwicklung sind, wie man beispielsweise auch in der Bauwirtschaft eine Marke aufbauen kann, welche Methoden sich für eine gezielte Akquisition eignen oder welche Werkzeuge die Mitarbeiterführung erleichtern.

Sie haben das Gefühl, in den internen Abläufen Energie und Zeit zu verschwenden?

Sie würden gerne unabhängiger vom Preis agieren und eine
Teilnehmerkreis des 3. Power-Tages für beratende Ingenieureeigene Marke aufbauen?

Sie möchten größere Projekte abwickeln, können sie aber intern nur unter großer Anstrengung handhaben?

Ergreifen Sie jetzt die Initiative und melden Sie sich an – um Ingenieurs-Denken und Management-Kompetenz zu kombinieren und für Wachstum zu sorgen.

Direkt anmelden können Sie sich in unserem Online-Shop oder per E-Mail an Linda Vollberg.

 

Wir freuen uns auf einen impulsstarken Tag in Köln mit Ihnen!

www.power-tag.de – Erst wachsen Sie, dann Ihr Büro!

Veranstaltungsort ist das Hilton Cologne, Marzellenstraße 13-17 in 50668 Köln

(c) 2016, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York ***

CEO-Tipp des Monats Oktober 2016: Denken Sie an Goethe: Erfolg hat drei Buchstaben

CEO-Tipp

Johann Wolfgang von Goethe hatte Recht. Erfolg buchstabiert man T-U-N. Wirklich? Jawohl. Obwohl das Tun noch kein Erfolgsgarant für das aus dem Tun entstehende Resultat ist? Jawohl. Warum? Weil – eine gewisse Grundintelligenz vorausgesetzt und Fatalismus ausgeschaltet – der Mensch ein lernendes Wesen ist und jeden Misserfolg, der durch Handeln entsteht in sein nächstes Handeln einbaut, idealerweise in Form einer Korrektur an einer oder mehreren Stellen. Aus der Summe der Versuche entsteht am Ende mit einer höheren Wahrscheinlichkeit ein Erfolg, als wenn man sich gar nicht bewegt hätte.

Es geht also nicht um die singuläre Betrachtung einzelner Ereignisse, sondern um die Summe des TUNs, die letztlich zum Erfolg führt. Genau hier liegt ein multidimensionaler Missstand in vielen Unternehmen:

Erstens findet in zahlreichen Unternehmen gar keine Bewegung statt – jawohl, das gibt es und zwar nicht zu selten. Es handelt sich um Unternehmen, in denen es vor allem darum geht, Bestehendes zu verteidigen, statt Dinge nach vorne zu bringen. Unternehmen, in denen das Bestreben nach Verbesserung, Weiterentwicklung nicht besonders ausgeprägt ist. Diese Unternehmen gehören üblicherweise nicht zu unseren Klienten, denn ihnen sind wir viel zu unbequem, es sei denn, die Unternehmensführung hat diesen Missstand erkannt und will ihn unbedingt beheben.

Zweitens wird in den Situationen, in denen Menschen etwas TUN, zu häufig nach einmaligem Misserfolg die Flinte ins Korn geworfen, statt Veränderungen herbeizuführen, die eine neue Situation schaffen. Häufig ist hier die verfügbare Zeit ein Engpass, man scheut einfach, wieder viel Zeit in einen neuen Versuch zu investieren, das operative Geschäft muss weiterlaufen.

Drittens – und dies hängt unmittelbar mit dem zweiten Punkt zusammen – wird das operative Geschäft meist stärker als Grundlage für Belobigungen und Kritik herangezogen, als Entwicklungsarbeiten, Verbesserungsarbeiten, usw. Dies ist eine Frage der Führung.

Viertens schließlich bedarf es einer Kultur, in der es statthaft ist, dass ein Resultat auch negativ ausfällt. Während es bei dem Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit oder einer Studie selbstverständlich ist, dass Eingangsthesen durch die wissenschaftliche Betrachtung widerlegt werden oder dass sich herausstellt, dass etwas, was entwickelt werden sollte, nicht entwickelbar ist, stellt sich in den meisten Unternehmenskulturen als Unding heraus: Ein trotz sorgsamen und richtigen TUNs entstehendes negatives Resultat ist keine akzeptierte Option.

Als Unternehmer, Geschäftsführer, Vorstand sollten Sie vor allem darauf achten, dass der Status Quo nicht als dauerhaft akzeptiert wird. Dies können Sie in Ihrer Kommunikation beginnen, in der Belobigung der sich Bewegenden fortsetzen und es hört in der Zusammenarbeit mit Ihren Kollegen noch nicht auf. Jawohl, es müssen sich Resultate einstellen und diejenigen, die diesen Beitrag lesen und mit uns schon gearbeitet haben, wissen, wie sehr wir uns auf Resultate in der Zusammenarbeit mit unseren Klienten fokussieren, aber eine Veränderung beginnt immer mit einer Bewegung mit ungewissem Ausgang. Sie beginnt immer mit dem TUN.

Man könnte Goethe auch weiterdrehen: Resultate sind das Ergebnis von Taten, sie setzen also das TUN voraus.

Was sind Ihre Schlüsse daraus? Was werden Sie jetzt TUN?

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Der CEO-Tipp des Monats ist Auszug aus dem monatlich erscheinenden Mandat Growthletter®, der kostenfrei bezogen werden kann: Anmeldung
Die aktuelle Ausgabe ist hier zum Download verfügbar (PDF, ca. 2 MB) ***

Mandat Growthletter® Nr. 118 „Initiative ergreifen“ erschienen

Mandat Cover
 
Die aktuelle Ausgabe des Mandat Growthletters® ist erschienen. Wachstumsfokus: „Initiative ergreifen“. Die aktuelle Ausgabe ist hier zum Download verfügbar (PDF, ca. 2 MB)
Der Mandat Growthletter® adressiert jeden Monat Wachstumsthemen unter den Rubriken:

    CEO-Tipp des Monats
    Marke
    Geschäftsausbau
    Prozesse & Organisation
    Internationales Marken-Kolloquium
    Vorträge & Veröffentlichungen
    Mandat Intern

 
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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 232: Vertrauen ist der Anfang …

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Noch bevor ich 20 Jahre alt war meldete ich ein Gewerbe an, um kaufmännische Individual-Software zu erstellen, Computer-Hardware zu konfigurieren und zu verkaufen und letztlich damit mein Studium und meinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Für ein Unternehmen braucht man ein Konto und ich fand, dass es Vertrauen schaffte, wenn ich dies bei einer „großen deutschen Bank“ errichtete. Jahrelang lief alles vernünftig, bis ich eines Tages durch Vorfinanzierungen einige Zeit den Kontokorrent-Kredit beanspruchen musste, es standen größere Zahlungs-Eingänge an. Irgendwann erhielt ich ein Schreiben, in dem ich „gebeten“ wurde, das Konto binnen einer gewissen Frist auszugleichen – für ein bisher stets im Guthaben geführtes Konto mit eingeräumten Dispo.

Ich habe das Konto ausgeglichen und mir geschworen, nie wieder als Person mit dieser Bank zusammenzuarbeiten.

Als ich mich an Mandat beteiligte, führte Mandat das Haupt-Geschäftskonto bei eben dieser Bank. Im Jahr 2002 mussten wir den Kontokorrent-Kredit beanspruchen und die Bank ließ uns nach 13 Jahren problemloser Geschäftsbeziehung wissen, dass wir das Konto bis zum … auszugleichen hätten. Die maximale Inanspruchnahme waren – Achtung! – 39.525 Euro. Ich habe die Excel-Datei mit den Kontoständen noch heute. Wir haben das Konto ausgeglichen und die Bankverbindung verlagert. Offenbar war man an kleineren Unternehmen mit Wachstumsambitionen nicht interessiert.

Diese beiden Ereignisse habe ich nie vergessen. Heute würden die Anlageberater der Bank vermutlich Schlange bei uns stehen und uns vorschlagen, was wir mit unserem Guthaben alles tun könnten. Nein, danke.

Vertrauen ist der Anfang von allem, so sagt die Werbung einer „großen deutschen Bank“. Vertrauen ist vor allem eine Funktion von Zeit. Zerstört wird es durch Arroganz, Ignoranz, Einseitigkeit, Unberechenbarkeit, Überheblichkeit.

Auf eine gute Woche!
Ihr

Guido Quelle

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