Lexikon des Chefwissens: „#Erfolg“

Ob Unternehmensvision, Wachstumsstrategie, Prozessoptimierung oder Kostenführerschaft – gemeinsam mit dem Onlineportal „Die Deutsche Wirtschaft“ haben wir 17 Begriffe ausgewählt, die in besonderem Maße relevant sind, wenn es um das Schaffen von profitablen #Wachstum von innen heraus geht, in Kurzvideos erläutert und mit Beispielen versehen.

In maximal 3 Minuten erhalten Sie mindestens eine Begriffsdefinition – jedoch vor allem #Gedankenanstöße für das eigene Unternehmen, Gesprächsstoff für interne Arbeitstreffen und Austauschgespräche sowie #Umsetzungsimpulse für Ihr Team.

Klicken Sie auf das Bild, um die Episode „Erfolg“ anzusehen:

Episode 13: Erfolg

Und in der kommenden Woche?

Am nächsten Donnerstag erwartet Sie die Episode „Prozesslandschaft“.

Wenn Sie das heutige Thema vertiefen möchten, Anmerkungen oder Nachfragen haben, zögern Sie nicht, mich anzusprechen.

Ihr
Guido Quelle

© 2018, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.

Guido Quelle auf Radio 91.2 – 100% Dortmund

Prof. Dr. Guido Quelle zu Gast bei Radio 91.2. Redakteurin Anna Deschke spricht mit dem Wachstumsexperten über Möglichkeiten, um das eigene Stresslevel im Alltag zu senken, die Emailflut zu reduzieren und den eigenen Tag bestmöglich zu planen. Quelle – der zu den Gründungs-Dozenten der SRH Hochschule für Logistik und Wirtschaft in Hamm zählt und unter anderem Autor des Studienbriefs „Selbstmanagement“ für das Fernstudium an Hochschulen der SRH Learnlife AG, Heidelberg/Hamm ist – weiß genau, welche kleinen, aber grundlegenden Veränderungen dabei helfen, den eigenen Alltag effektiver und stressfreier zu gestalten

Hören Sie hier Teil 1 und 2 des Radiointerviews:

Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 319: Der Profi und das Teufelchenschnitzel

Mandat Wachstums-Wochenstart

Meine Frau und ich haben vor kurzem an einem Seminar teilgenommen, in dem es im weitesten Sinne um Hunde ging, der genaue Gegenstand ist an dieser Stelle irrelevant. Insgesamt eingefunden hatten sich an jenem Sonntag in Unna etwa dreißig Teilnehmer, das Ganze fand in einem Bistro statt, ein separater, großzügiger Seminarraum stand zur Verfügung. Die Leitung des Seminars oblag einer ausgewiesenen Expertin für das in Rede stehende Thema, die auch „vorlesungserprobt“ war. Ein Vorteil, wie sich herausstellen sollte. Wir starteten aus organisatorischen Gründen ein wenig später als geplant und das Programm war straff.

Die Betreiber des Bistros wollten uns nicht auf dem Trockenen sitzen lassen und so wurden zu Beginn des Seminars Getränkebestellungen eingeholt. Das Seminar begann. Aus meinem Beruf bin ich es gewohnt, dass in Workshops und Seminaren konzentriert gearbeitet wird. Wenn ich selber Vorlesungen halte, sorge ich für Ruhe und auch in diesem Seminar wurde konzentriert mitgearbeitet.

Nach einer Viertelstunde, das Seminar hatte längst begonnen, die Tür ging auf: „Soooo, hier die Getränkeeee: Der Cappuccino?“ – „Hier!“, „Noch ein Cappuccino?“ – „Antibiotika haben natürlich ihren Sinn …“ – „Hier, ach nein, geben Sie es erst dorthin“, – „… aber mit Antibiotika müssen wir vorsichtig umgehen, …“ – „Portion Kaffee? Die Flasche Wasser?“ – „… denn zu schnell erzeugen wir bei unbedachtem Einsatz von Antibiotika Resistenzen …“ – „Verzeihung, ich hatte stilles Wasser bestellt“ – „… und das ist vermeidbar, wenn wir …“. Unsere Referentin machte stoisch weiter, ich fand’s gut und die Situation ungeheuer witzig.

Etwa eineinhalb Stunden später, Zwischenfragen waren zugelassen, meldete sich ein Teilnehmer, die Seminarleiterin erteilte ihm das Wort. „Ja, bitte?“ – „Ich würde gerne einmal eine Zigarettenpause machen.“ – „Das mag sein, das können Sie auch tun, aber ich mache hier weiter.“ Yes!

Inzwischen waren die Speisekarten für die Mittagspause ausgeteilt worden und an jedem Tisch wurde durch die Teilnehmer dafür gesorgt, dass die Bestellungen auf einem Zettel standen. Irgendwann später kam es, wie es kommen musste, das Essen kam: „Die quantitative Methode …“ – „Soooooo, es geht looooooos. Der Camembert?“ – „Hier!“ – „Manta-Platte?“ – „… ist der semiquantitativen Methode, die im wesentlichen …“ – „Halloooo, Manta-Platte?“ – „… eine visuelle Methode ist, …“ –„Achso, hiiiier!“ – „… deutlich überlegen und …“ – „Das Teufelchenschnitzel? Die Elsässer Pute mit Pommes?“ Jetzt war es mit unserer Contenance vorbei. Meine Frau und ich, vorne sitzend, lachten laut und wussten: Das wird ein Wochenstart. Auch die Seminarleiterin musste nun lachen.

Was nehmen wir mit? Erstens: Du kannst Dich als Seminarleiter, Vortragender, Workshopleiter, Moderator, nicht von äußeren Einflüssen abhängig machen. Wenn Du für jeden Quatsch unterbrichst, bist Du verloren. Also: Alles richtig gemacht. Zweitens: Von erwachsenen Teilnehmern darf man erwarten, dass sie eigenverantwortlich handeln. Wenn sie eine Pause machen wollen, sollen sie eine Pause machen. In der Zwischenzeit geht es weiter, es sei denn Pausen sind zuvor vereinbart. Punkt. Drittens: Auch wenn das Personal nett war, war es auch unsensibel. Einfache Aufschreibhilfen pro Tisch hätten ein wenig mehr Ruhe bedeutet. Echte Profis, die auf mehr achten, als darauf, ihre Tätigkeiten abzuarbeiten, haben ein Gefühl für Situationen schaffen sich zweckmäßige Arbeitshilfen.

Wir haben jedenfalls die ideale Kombination erlebt: Gelernt und gelacht.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

Kostenfrei die Aufzeichnung des Talks „Wie man Wachstum treibt“ anfordern:
Das Private Equity Forum NRW lud mich zum Kamingespräch. Wir senden allen Interessenten den Link zur Aufzeichnung umgehend zu: Aufzeichnung kostenfrei anfordern

Wachstum kompakt:
Schon reingeschaut?
Meine monatlichen Wachstumsimpulse auf „Die Deutsche Wirtschaft“

Für alle Fans des Wachstums-Wochenstarts:
Mein aktuelles Buch WachstumsgedankenInteressiert?

Neue Zündfunken für unternehmerisches Wachstum?
Das 15. Internationale Marken-Kolloquium im September 2018 bietet Impulse, Unternehmergeschichte, Kontakte und Wachstums-Know-how.

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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 299: Achtung, #Gefahr!

Vor kurzem habe ich mir eine neue Kamera gekauft. Zwar lässt sie sich intuitiv bedienen, da es sich aber nicht um ein 08-15-Gerät handelt, sondern um ein Gerät, das auch multiple Einstellungen ermöglicht, lud ich mir die Bedienungsanleitung aus dem Netz, die natürlich bei dem Gerät nicht beigefügt war – eine Unart, aber das ist eine andere Geschichte. Vom Umfang der – deutschen – Anleitung im PDF-Format war ich derart überrascht, dass ich erst einmal eine gedruckte Bedienungsanleitung bestellte, wozu ich mich erst umständlich registrieren musste – aber auch das ist eine andere Geschichte.

Beim Blick in die Anleitung fallen als erstes die seitenweisen Warnhinweise auf. Akkus, Ladegerät, Speicherkarte, alles potenziell gefährlich. „Beim Verschlucken von Speicherkarten besteht Erstickungsgefahr“, ist schön und passt analog zu „Beim Verschlucken von Akkus besteht Erstickungsgefahr“. Hm, beim Verschlucken von Objektiven eigentlich auch? Mahlzeit. Gut, man mag einwenden, dass man solche Hinweise inzwischen gewohnt ist und es normal ist, dass Anleitungen durch unsinnige Warnmeldungen, die vermutlich durch Klagen von dummen – oder dreisten – Verbrauchern erforderlich wurde, aufgebläht werden, aber „schützen Sie die Kamera vor Kontakt mit Insektensprays“ ist mir neu. „Tragriemen sind … kein Spielzeug“ auch.

Es werden immer mehr Gefahrenwarnungen und alle Produkthersteller können ein Lied davon singen. Ganze Abteilungen beschäftigen sich damit, welche potenziellen Gefahren von einem Produkt oder Teilen desselben ausgehen können und welche Gefahren dem Produkt selbst durch unsachgemäßen Gebrauch drohen. Alles muss aufgeführt werden, so – ‘tschuldigung – dämlich es auch sein mag, nur damit man nicht verklagt wird. Richter, Menschen mit einer soliden, langjährigen Ausbildung in einem ehrbaren Beruf, müssen sich mit solchem Schwachsinn auseinandersetzen. Hier stehen unsere Steuergelder in Rede. Demnächst steht an der Ampel: „Achtung, wenn Sie bei Rot die Straße überqueren, besteht Überfahrungsgefahr.“

Wie weit soll das gehen? Ist dies eine Spirale, die sich immer weiter dreht? Oder gebietet irgendwer dem Irrsinn mal Einhalt? Kameras sind nicht gefährlich, wo bleibt die Eigenverantwortung? Die Erde dreht sich mit hoher Geschwindigkeit um die eigene Achse (am Äquator mit etwa 1.700 Stundenkilometern) und mit noch höherer Geschwindigkeit um die Sonne. Wer warnt eigentlich davor?

Ernsthaft: Mein heutiger Punkt sind mündige Bürger, mündige Eltern, mündige Mitarbeiter. Wenn wir dafür Sorge tragen, jeder in seiner Rolle, dass wir Eigenverantwortung für das eigene Schicksal wieder ein bisschen ernster nehmen, tun wir der Gesellschaft einen Gefallen. Es ist nicht alles „Gefahr“.

Eine gute Woche wünscht

Ihr und Euer
Guido Quelle

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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 298: Alles kommt irgendwie zurück

Vor einigen Wochen sprach ich mit einem Referenten des von uns veranstalteten Internationalen Marken-Kolloquiums und ich fragte ihn, ob er sich bereiterklären würde, sich mit einem unserer Klienten über ein bestimmtes Thema auszutauschen.

„Ja, das mache ich gerne“, antwortete mein Gesprächspartner, worauf ich ihn darauf hinwies, dass ich nicht wisse, was sein Nutzen aus einem solchen Gespräch sein könne. Daraufhin mein Gesprächspartner: „Wissen Sie, Herr Quelle, ich denke nicht in sofortigem Nutzen für mich. Ich bin sicher, dass alles irgendwann irgendwie zurückkommt.“

Es tut gut, so etwas zu hören, denn wir bei Mandat denken und handeln auch so, nicht nur im Ehrenamt, sondern oft auch in Projekten, in geschäftlichen Beziehungen. Wenn wir (zusätzliche) Zeit investieren, rechnen wir nie damit, dass sich sofort ein Return-on-Investment einstellt. Vielleicht stellt sich dieser „Return“ an der investierten Stelle niemals dar, aber irgendwann kommt aus einer Stelle, von der man es nicht erwartet hätte, etwas zurück, gleich welcher Art. Davon bin ich zutiefst überzeugt und viele von uns haben das exakt schon so erlebt.

Transaktionales Denken verhindert ein solches Selbstnutzen-befreites Denken regelhaft. Wenn man nur darüber nachdenkt, wie sich etwas sofort rechnet, springt man zu kurz, wir sehen das regelhaft vor allem in Vertriebsprojekten. Ich habe als Vorsitzender von Verbänden und in meinen weiteren Ehrenämtern stets darauf geachtet, dass das Geben vorne steht, auch für neue Mitglieder in den von mir vertretenen Netzwerken und bin bestens damit gefahren und auch im Vertrieb gilt, wie mir mein Coach einmal beigebracht hat: „Think of the fourth sale first.“

Tue Gutes und rede darüber? Nicht immer. Tue Gutes, rede nicht fortwährend darüber und rechne vor allem nicht mit direkter Antwort. Tue Gutes, aber nicht egozentrisch für Dich, so dass Du gut dastehst, sondern vor allem für diejenigen, die Du erreichen willst, ohne dass Du Dir einen Vorteil davon erhoffst. So wird ein Schuh daraus.

Man mag einwenden, das sei unrealistischer Altruismus oder mindestens weltfremder Idealismus. Ich glaube das nicht, denn es geht nicht darum, alles ohne Gegenwert-Erwartung zu tun, aber eben manches. Die Entscheidung obliegt uns selbst. Meinem Gesprächspartner danke ich jedenfalls für diesen erneuten Denkanstoß, der zu diesem Wachstums-Wochenstart geführt und Sie hoffentlich auch zum Nachdenken angeregt hat.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 283: Vom Zuhören und Wachsen

Zuhören, das hört man immer wieder, sei eine Tugend. Die Frage ist, warum die meisten Menschen nur reden – wohlgemerkt auch die, die sagen, zuhören sei eine Tugend. Klar, irgendwer muss sprechen, sonst kann man nicht zuhören. Wir sind auch keine Freunde des auswendig gelernten Kopfnickens und „aha, aha“-Sagens, des steifen Wiederholens, das man häufig unter der Methode „aktives Zuhören“ missversteht. („Wir müssen unbedingt in Zukunft wieder wachsen!“ – „Habe ich Sie richtig verstanden, dass Sie der Auffassung sind, dass Sie in Zukunft wieder wachsen müssen?“). Nein, so geht das nicht.

Zuhören hat etwas mit echtem Interesse, nicht mit vorgespieltem Interesse zu tun und ist ein ganz normaler Bestandteil eines flüssigen Gesprächs. Hört man zu, kann man auf neue Ideen kommen, diese wieder ins Gespräch einbringen und es entsteht etwas Neues und das zudem in einer spannenden Unterhaltung. Das beherrscht der eine oder andere im privaten Bereich, aber im geschäftlichen Bereich ist alles verflogen. „Aha, aha“, „Habe ich Sie richtig verstanden, dass …“ Kopfnicken.

Das 14. Internationale Marken-Kolloquium ist vor kurzem zu Ende gegangen und wir bekamen ein Paradebeispiel für das, was geschehen kann, wenn man einander zuhört. Ein Jahr zuvor hatten sich drei Unternehmen völlig unterschiedlicher Branchen erstmals bei uns im Kloster Seeon getroffen und es entstand eine spannende Unterhaltung, die prompt zu einem neuen, hochattraktiven Produkt führte, das einer der Unternehmer auf der Bühne in einer kurzen Sequenz vorstellte. So geht Zuhören. Wir sind sicher, dass dieses Produkt zum Wachstum des Unternehmens beiträgt.

Sagten wir übrigens schon, dass Vertriebsmitarbeiter, die im Verkaufsgespräch mehr als dreißig Prozent der Zeit reden, ihren Job nicht gut machen?

Genug geredet. Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

P.S.: Sensationell: Noch kein Programm und vierzig (!) Prozent der Plätze für das 15. Internationale Marken-Kolloquium im September 2018 sind vergeben.

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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 282: Nicht einmal, dreimal!

Wie oft ist es Ihnen schon passiert, dass Dinge, die eigentlich funktionieren sollten, im Ernstfall doch nicht funktionierten, obwohl ein Probelauf stattgefunden hat? Die Powerpoint-Präsentation, die – obwohl einmal (und zwar 10 Minuten zuvor) getestet – im Einsatzfall doch nicht funktioniert, der Video-Ton, der doch nicht anspringt, wenn man ihn braucht oder der Fehler am Auto, der zwar vom Service vermeintlich behoben wurde, bei Ihnen aber unverzüglich wieder auftritt, alles keine Einzelfälle.

Sollen wir über die Dusche daheim sprechen, die vor dem Erscheinen des Sanitär-Installateurs nicht funktioniert, von diesem repariert wird und die am nächsten Morgen wieder nicht funktioniert? Oder über den Router, der von der Telefongesellschaft ferngewartet wird, damit er wieder funktioniert, woran er sich aber nicht zu erinnern scheint, wenn Sie ihn wieder in Betrieb nehmen wollen? Die Klimaanlage im Hotel, die nicht funktioniert, repariert wird und danach wieder die Funktion einstellt ist auch so ein Fall.

Mein Coach hat einen schönen Satz geprägt: „Once is an accident, twice is a coincidence, three times is a pattern.“ Wir haben daraus gemacht: „Einmal ist ein Unfall, zweimal ist ein Zufall, dreimal ist ein Muster“. (Ja, man hätte auch aus „Unfall“ ein „Versehen“ machen können, aber so ist es schön plakativ). Der eine Test der Powerpoint-Präsentation ist nicht hinreichend, weil sich danach Einstellungen am Rechner verändern können; gleiches gilt für den Video-Ton. Auch beim Auto, bei der Dusche, dem Router, der Klimaanlage gilt: Ist der Fehler einmal nicht aufgetaucht, bedeutet das noch keinesfalls Sicherheit. Etwas das einmal funktioniert muss beim nächsten Mal nicht wieder funktionieren. Funktionierte es dreimal unter gleichen (!) Rahmenbedingungen, ist die Wahrscheinlichkeit dramatisch gestiegen, dass Stabilität erreicht oder der Fehler nachhaltig beseitigt ist.

Übertragen wir dies auf unsere Unternehmen, bedeutet dies, dass wir, wenn etwas einmal klappt noch lange nicht von einem Muster ausgehen können und zwar weder im Positiven noch im Negativen. Ein Fehlschlag bedeutet gar nichts. Drei Fehlschläge unter gleichen Rahmenbedingungen bedeuten massiven Handlungsbedarf. Ein einzelner großer neuer Auftrag ist solange als Versehen zu werten, wie nicht mindestens zwei weitere unter ähnlichen Rahmenbedingungen folgen. Dann aber ist schnellstens herauszufinden, worin das Muster besteht, um es sich zunutze zu machen.

Bei wichtigen Dingen gilt: Dreimal, nicht einmal. Denken Sie auch bei Ihrer nächsten Präsentation daran und lassen Sie die Technik dreimal hochfahren.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

P.S.: Das 14. Internationale Marken-Kolloquium fand am vergangenen Freitag seinen erfolgreichen Abschluss. Mehr darüber im Mandat Growthletter Oktober. Anmeldungen für 2018 nehmen wir ab jetzt entgegen. Die ersten Schnellentschlossenen haben schon gebucht.

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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 276: Etwas Neues tun

Ich schreibe dies an einem Freitagmorgen mit Blick auf die französische Steilküste und erinnere mich an gestern Abend, der mich zu diesem Wochenstart veranlasst hat. In unserem bevorzugten Restaurant hier am Ort tauchte an den letzten Abenden immer eine ältere französische Dame auf, die allein am Tisch saß, ihr Menü zu sich nahm und dann wieder ging, offenbar aber auch mit der Restaurantbesitzerin bekannt war. Wir wechselten anfangs ein paar Worte, auch weil wir unsere großen Hunde wie immer mit dabei hatten, die Dame verabschiedete sich höflich wenn sie ging.

Gestern Abend als die Dame nach uns ins Restaurant kam, fragten wir sie, ob sie an unserem Tisch Platz nehmen und mit uns essen möge. Sie bejahte und wir begannen, uns intensiv zu unterhalten. Was hatte sie nicht alles zu erzählen: In Deutschland habe sie jahrelang gearbeitet – auch wenn sie nicht mehr viel Deutsch sprach –, viel gereist sei sie, nach Israel, in die USA, nach Marokko, Finnland, in den Jemen und viele andere Länder. Wir unterhielten uns intensiv über Familie, Hunde, Katzen, Schulausbildung, nebenbei erwähnte sie, dass sie seit den 1950er Jahren eine Fluglizenz hatte und bis vor einigen Jahre gemäß flugärztlicher Beurteilung auch noch fliegen durfte. Nun habe sie ihre Lizenz abgegeben, weil sie es nicht mehr schaffe, die Pflichtstunden zu absolvieren. Natürlich sei sie auch auf Facebook, um mit ihrer Familie weltweit in Kontakt zu sein. Sie packte ihr Smartphone aus und zeigte uns Fotos und zeigte sich interessiert daran, was wir beruflich tun.

Wer uns kennt weiß, dass es nicht zu unseren üblichen Gepflogenheiten gehört, „einfach so“ fremde Restaurantbesucher zu fragen, ob sie mit uns speisen wollen. Und? Was für eine nette Begegnung! Manchmal muss eben man Neues tun, um den Horizont zu erweitern. Das Bauchgefühl spielte dabei eine ganz wesentliche Rolle, wir wussten, dass es eine gute Idee wäre. Neues hat auch die Dame getan, sich mit zwei Deutschen und zwei großen Hunden an den Tisch zu setzen. Facebook und Smartphone sind auch nicht das übliche Handwerkszeug für ältere Damen. Achja, erwähnte ich das Alter? Die Restaurantbesitzerin hat es uns gestern gesagt. Die Dame ist Jahrgang 1931, also 86 Jahre alt. Wir sind fast vom Stuhl gefallen. Sie wirkt zehn Jahre jünger. Es stimmt aber, sie hat es uns bestätigt.

Wir haben uns jedenfalls für heute Abend wieder verabredet und freuen uns schon auf die Fortsetzung der Gespräche.

Was das alles mit profitablem, gesunden Wachstum zu tun hat? Das stetig Gleiche, das immerwährende Wiederholen, führt nicht zu intelligentem Wachstum. Neues, Ungewisses zu tun, etwas dessen Ausgang man nicht kennt dessen Risiko aber überschaubar ist, ist Grundbedingung für Wachstum. Das gilt persönlich wie unternehmerisch.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

© 2017, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 270: One-Upmanship

Der eine oder andere Leser wird sich an meine Ausführungen zu passiv-aggressivem Verhalten erinnern, wie zum Beispiel im Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 136 („Ich hörte, Du hast ein neues Auto?“) Passiv-aggressives Verhalten kommt in der Realität so häufig vor, dass wir es kaum noch bemerken. „Schönes Kleid, die Farbe war ja letztes Jahr total angesagt“, „Schafft Dein Sohn denn diesmal die Versetzung?“. Lustig, oder? Ja, für den, der nicht betroffen ist. Ansonsten ist es in der Auswirkung eher eine Unverschämtheit.

Eine Variante des passiv-aggressiven Verhaltens ist das, was man in den USA „One-Upmanship“ nennt. Hier würde man wohl sagen: „Immer noch eins draufsetzen“.

Beispiele? Gerne, live mitgehört, unterwegs, in der letzten Zeit:

  • Jemand wird auf sein neues, relativ großes Wohnmobil angesprochen: „Ihr habt ja auch ein neues Wohnmobil, habe ich schon gesehen. Boah, ich war neulich [da und da] und dann kam ein [andere Wohnmobilmarke] angefahren, das ist ja nochmal eine andere Hausnummer.“ (Anm.: Ist es nicht, derjenige hatte keine Ahnung).
  • Jemand wird von einem Campingwagenbesitzer auf sein Wohnmobil angesprochen: „Das habt Ihr neu?“ – „Ja.“ – „Hm, wir haben auch mal ein Wohnmobil gemietet, aber mit dem Campingwagen ist man ja viel flexibler in Norwegen, bla bla bla.“ (Anm.: Der Dialog fand am Niederrhein statt.)
  • Jemand wird gefragt, welches Auto er fährt. Der Gefragte nennt ein leistungsstarkes deutsches Auto. Der Gegenüber: „Hm, die sind ja auch nicht dafür bekannt, dass sie guten Sound produzieren, die Amis können das ja viel besser, mein [US-Marke] zum Beispiel, bla bla bla.“ (Anm.: Der Sound ist exorbitant gut.)

Wenn man daneben steht, ist es bemerkenswert, wenn man beteiligt ist, ist es befremdlich. Klar kann man darüber hinwegsehen, aber da wir uns im Wachstums-Wochenstart ja immer mit Wachstumsthemen beschäftigen, ist es gut, wenn uns „One-Upmanship“ auffällt, denn dieses Verhalten macht ja vor dem Beruflichen nicht halt. Wie oft entstehen solche Gespräche in oder am Rande von Meetings? Wie oft versucht noch jemand „eins draufzusetzen“?

Bleiben Sie sensibel und unterbinden Sie solche Dialoge. Manchmal reicht auch schon ein ostentatives oder zumindest demonstratives Abwenden und Ignorieren.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

© 2017, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 268: Schreiben Sie keinen Schwulst

Als wir Anfang der 1990er Jahre begannen, Fachbeiträge über unsere Arbeit und Expertise zu verfassen, erhielten wir von einem Magazin, das einen solchen Fachbeitrag bei uns angefordert hatte, einen Leitfaden für Autoren. Dieser Leitfaden enthielt wichtige technische Aspekte, wie Zeichenzahl, grundsätzliche Strukturierungshinweise und vieles mehr. Vor allem aber enthielt er einen Satz, der mich seitdem begleitet:

„Schreiben Sie keinen Schwulst!“

Dies stand dort wörtlich in dem sonst so formellen Dokument und ich musste dermaßen lachen, dass meine Kollegen rasch mitlachten. Der Verfasser des Leitfadens hatte es auf den Punkt gebracht und ohne Umschweife pointiert. Keinesfalls wollte die Redaktion ausschweifende epische Aufsätze sondern sie wollte klar und knackig formulierte, verständliche Fachartikel. Alles klar, an die Arbeit.

„Schreiben Sie keinen Schwulst!“

Daran denke ich seitdem immer, wenn ich Fachartikel, Blogposts, aber auch Bücher und – Achtung – auch E-Mails schreibe. In der Kürze liegt die Würze. Achten Sie einmal intern auf Ihre interne Kommunikation. Langatmige Ausführungen? Meist überflüssig und um 80 Prozent kürzbar. Ausführliche Rechtfertigungen? Meist aus gutem Grund so ausführlich, nämlich weil sie unhaltbar sind und durch ein „Ich habe einen Fehler gemacht, tut mir Leid“ ersetzt werden könnten.

Wer bei Ihnen kommt besonders gut und ohne Umschweife auf den Punkt? Schauen Sie sich an, was derjenige richtig macht, welche Technik dahinterliegt und überlegen Sie gemeinsam, wie Sie diese gute Angewohnheit multiplizieren können. Eine Technik ist übrigens, eine Frage an den Anfang zu stellen, ohne weitere Erläuterung. Man kann ja nachfragen, wenn man mehr wissen möchte.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

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