Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 354: #Selbstwert aus #Wachstum

In der Regel dürfen wir zwar unsere Klienten nennen, aber nicht über unsere Beratungsmandate sprechen – aus gutem Grund, haben diese doch meist strategische Bedeutung. Manchmal erlaubt uns ein Klient dennoch, den Vorhang zu lüften und davon möchte ich heute berichten, denn es handelt sich um ein ganz besonderes Mandat.

Vor zwei Jahren haben wir das Mandat erhalten, welches das Thema „Langzeitarbeitslosigkeit“ zum Gegenstand hat. Auf Initiative der Unternehmensverbände Östliches Ruhrgebiet und der Wirtschaftsförderung Dortmund sollte ein Konzept erarbeitet werden, das geeignet ist, langzeitarbeitslose Menschen mit Unternehmen gezielt in Kontakt und wieder in einen Job zu bringen. Wichtig dabei: Es sollten keine Subventionen fließen, es sollten keine arbeitsmarktpolitischen Instrumente zum Tragen kommen, sondern es sollte rein betriebswirtschaftlich begründet und langfristig angelegt sein. Der Hintergrund: Viele Fachkräfte sind heute mit (Helfer-) Tätigkeiten beschäftigt, die nicht ihrer Expertise bedürfen und man kann – eine gewisse Unternehmensgröße vorausgesetzt – diese „Helfertätigkeiten“ betriebswirtschaftlich sinnvoll in einer neuen Stelle bündeln.

Nun ist das Thema „Langzeitarbeitslosigkeit“ nicht gerade unser Kerngeschäft, aber der betriebswirtschaftliche Ansatz sehr wohl. Gemeinsam entwickelten wir vier Konzepte und verabschiedeten im Lenkungsausschuss eines davon. Der Titel: „Match and Win“. Ein Indikatorencheck wurde entwickelt, der dabei hilft, entsprechende Potenziale in Unternehmen aufzuspüren und wir gewannen erste Unternehmenslenker, diesen Check mit uns zu machen. Schritt für Schritt wurde das Konzept angewendet. Fabian und Linda Vollberg, die das Projekt seitens Mandat federführend betreuen, führten viele, viele Gespräche, das Dranbleiben war ein wesentlicher Faktor. Linda hospitierte im Dortmunder Jobcenter, führte zahlreiche Gespräche mit langzeitarbeitslosen Menschen, wir präsentierten und diskutierten in der „Allianz für Dortmund“, einem besonderen Kreis zur Adressierung des Themas „Arbeitsmarkt“ unter der Leitung des Dortmunder Oberbürgermeisters. Und immer wieder suchten wir Unternehmen, die sich auf „Match and Win“ einlassen wollten.

Im Herbst 2018 war es so weit: Das erste Unternehmen und der erste Langzeitarbeitslose gingen nach erfolgreichem (Pflicht-) Praktikum einen Arbeitsvertrag ein. Ein knappes Vierteljahr später, vor genau einer Woche, wurde dieser Fall der Presse vorgestellt – eine echte Erfolgsgeschichte. Ich komme gerade von diesem Pressegespräch: Ein überzeugter Geschäftsführer, ein glücklicher Mitarbeiter, zufriedene Geschäftsführer der Unternehmensverbände und der Wirtschaftsförderung, alles ist so aufgegangen, wie wir uns das gedacht haben.

Wir machen weiter mit „Match and Win“, denn jetzt, in 2019, gilt es, eine ehrenamtliche Struktur aufzubauen, die das Konzept Schritt für Schritt multipliziert und weiterträgt. Wir sind dankbar dafür, dass wir dieses ungewöhnliche und belohnende Mandat übernehmen durften. Den Skeptikern haben wir gezeigt: Es funktioniert. Weitere „Match and Win“-Verbindungen sind bereits in der Entstehung.

Die Punkte aus diesem Wochenstart:

1. Denke quer.
2. Tue manchmal Dinge, die Du sonst nicht tun würdest.
3. Engagiere Dich für Deine (Stadt-) Gesellschaft.
4. Du brauchst nur einen einzigen Erfolgsfall, um denen, die sagen „es geht nicht“ zu beweisen, dass es doch geht.
5. Wir sind privilegiert. Gehe gelegentlich aus Deinem Teil der Welt heraus, es gibt mehr, als unsere „Filterblase“ uns vorgaukelt.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

 

© 2019, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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