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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 495: Wenn die Arbeit stört

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 495: Wenn die Arbeit stört

Vielfach habe ich in den letzten Monaten Berichte über Haltungsänderungen bei Mitarbeitern gehört:

So gibt es zum Beispiel diejenigen, die nach einer Zeit der Kurzarbeit im Frühjahr oder Sommer gut gebräunt, gut gelaunt und gut erholt auf diejenigen treffen, die keine Kurzarbeit machen durften, sollten oder konnten, jedenfalls keine Kurzarbeit gemacht sondern mehr als voll weitergearbeitet haben. Schulterklopfer: „Na, wie geht’s Euch so?“ – Falsche Frage.

Es ist auch die Rede von Mitarbeitern, die während eigentlicher Homeoffice-Zeiten wiederholt nicht immer so verlässlich erreichbar waren, weil sie die Flexibilität genutzt haben, endlich ein paar private Dinge am Tage zu tun, die schon lange liegengeblieben sind, um ihre eigentliche Arbeit am Abend zu erledigen, leider zu einer Zeit, in der andere Mitglieder ihres Projektteams nicht mehr verfügbar waren. „Dann machen wir das eben morgen.“ – Falsche Haltung.

Manchen Mitarbeitern wiederum, dies war in der öffentlichen Verwaltung verstärkt, aber nicht beschränkt auf den Öffentlichen Dienst, kam und kommt es ganz gut gelegen, dass ihre Arbeit sicherheits- oder sehr vertrauensrelevant ist, so dass sie von daheim aus dem Homeoffice nicht auf die zu bearbeitenden Vorgänge zugreifen konnten. „Tuuuuut mir leid, ich habe keinen Zugriff.“ – Schöner Grund, nichts zu tun.

Einige Unternehmenslenker haben mir widergespiegelt, dass manche Mitarbeiter sich so verhielten, als würde die Arbeit beim Arrangement des Privatlebens ein wenig stören. Nun, das ist auch eine Art von Balanceversuch, allerdings etwas verzerrt und kurzsichtig.

Es gibt auch die Unternehmen, in denen die Mitarbeiter einfach weitergemacht haben, ihre volle Leistung weiter eingesetzt haben, Unternehmen in denen die Mitarbeiter zur Kenntnis genommen haben, dass es neue Rahmenbedingungen gibt, die aber keinen Einfluss auf das abzuliefernde Arbeitsergebnis haben sollten. Ja, Sie haben richtig gelesen, ich spreche von Unternehmen, denn festgestellt habe ich, dass die Haltung pro oder contra „Arbeit“ musterhaft in Unternehmen ist – was mich darauf schließen lässt, dass hier vieles mit Führung zu tun hat und zwar nicht nur in der Gegenwart, sondern auch in der Vergangenheit.

Gehen Sie nicht einfach zur Tagesordnung über. Wenn Sie den Eindruck haben, dass bei dem einen oder anderen Mitarbeiter – oder sogar gehäuft – die Arbeit dem Privatleben derzeit massiv im Weg zu stehen scheint, tun Sie drei Dinge:

  • Sprechen Sie diejenigen Mitarbeiter an. Konkret. Spezifisch. Teilen Sie Beobachtungen und Erwartungen. Räumen Sie Hürden aus dem Weg.
  • Noch wichtiger: Schauen Sie auf diejenigen, die in der ganzen Zeit der Pandemie ihre Ergebnisse voll gebracht haben auch unter widrigen Bedingungen. Merken Sie im Gespräch an, dass Sie das gesehen haben. Gehen Sie nicht einfach zur Tagesordnung über.
  • Hinterfragen Sie, ob Sie bei der „Das einzige, was stört, ist die Arbeit“-Haltung auf wenige Einzelfälle oder auf eine Fallhäufung schauen. Im letztgenannten Fall hinterfragen Sie Ihre Führung beziehungsweise die Führung im Unternehmen und leiten Sie Änderungen ab.

Es gibt keine Work-Life-Balance. Es gibt nur Life Balance. Und „Balance“ ist definiert …

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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© 2021, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 488: Rolf Kinne

Rolf Kinne

Kennen Sie Rolf Kinne? Genauer: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Rolf Kinne? Wenn ja, dann ahnen Sie, worauf ich hinauswill, wenn nicht, werden Sie es erfahren.

Wie viele von Ihnen und Euch wissen, bin ich ehrenamtlich Vorsitzender des Vorstandes der Dortmund-Stiftung und Herr Kinne ist „mein“ Stellvertreter, daher kennen wir einander. Vor kurzem wurde Herrn Kinne eine besondere Ehrung zuteil, er erhielt nämlich durch den Bundespräsidenten aus den Händen des Oberbürgermeisters der Stadt Dortmund, Thomas Westphal – ebenfalls Kollege im Vorstand der Stiftung –, das Bundeverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Darauf kann Herr Kinne in seiner ihm eigenen Bescheidenheit sehr stolz sein und wir sind es auch für ihn.

Ich schaute in die Presseinformation und seinen Lebenslauf und sah unter anderem folgende Meilensteine … jaja, warten Sie, ich mache meinen Wachstumspunkt gleich, etwas Geduld noch …

  • 1968 (!) Promotion an der FU Berlin zum Doktor der Medizin, Habilitation und Lehrauftrag an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität, FFM
  • weltweit beachtete experimentelle Methoden in der Nierenforschung, gemeinsam mit seiner Frau am Max-Planck-Institut in Frankfurt
  • Jahrelange Forschung in Maine, USA
  • Professor am Albert-Einstein-College of Medicine in New York, dort später Chairman des Departments of Physiology and Biophysics
  • Direktor am Max-Planck-Institut (MPI) in Dortmund, maßgebliche Prägung dieses Instituts
  • Honorarprofessor für Physiologische Chemie in Düsseldorf
  • Fortwährender Einsatz für junge Wissenschaftler und Doktoranden, weit über das normale Maß hinaus, frühzeitige Unterstützung der Wissenschaftskompetenz von Frauen
  • Signifikante Prägung der wissenschaftlichen Landschaft der Region Ruhr
  • Erhalt des MPI Dortmund und Neubau / Umzug auf den Uni-Campus
  • Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen Institutionen in Dortmund
  • Drei Ehrenprofessuren in Deutschland und Italien
  • entscheidender Beitrag zur Erfolgsgeschichte Dortmunds als Wissenschafts- und Innovationsstandort
  • Einsatz für Dortmund im Vorstand der Dortmund-Stiftung seit deren Gründung im Jahr 2000

Jetzt kommt mein Punkt: Als ich die Presseinformation durchging, mir all diese (und mehr) Meilensteine und sinnstiftenden Dinge ansah, die letztlich zur Ehrung geführt haben, als ich ahnte, mit wie viel Einsatz, Arbeit, Energie, Leidenschaft dies alles verbunden war, sah ich mich erneut bestätigt: Erfolg, Fortschritt, Wachstum, eine gesunde Zukunft, sie kommen durch Bewegung, durch Handeln, durch Initiative, durch das „etwas Mehr“, durch den Willen, etwas zu verändern und die Fähigkeit und Disziplin, diesen Willen in die Tat umzusetzen. Sie kommen nicht durch Stillstand und aktives Zuwarten.

Dann aber gibt es diejenigen, die nur herummaulen, die auf Kosten anderer profitieren wollen, ohne sich zu bewegen, ohne zu handeln, ohne manche anfängliche Erschwernis auf sich nehmen zu wollen. Die können von mir aus getrost zu Hause im Keller maulen, so dass es keiner hört.

Wir müssen das Leistungsdenken, das Einsatzdenken, das Wirkungsdenken in unseren Unternehmen und in der Gesellschaft (wieder) festigen. Mir scheint, es weicht zunehmend einem Anspruchsdenken, nach dem Motto „Das steht mir zu“. Nein, steht es nicht. Du musst es Dir erarbeiten.

… und Herrn Kollegen Kinne informiere ich erst, wenn Sie dies lesen, dass ich diesen Wochenstart versendet habe, sonst sagt er in seiner Bescheidenheit noch, ich solle das nicht tun 🙂

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle


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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 435: Homeoffice? #WFH? Ja, aber…

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 435: Homeoffice? #WFH? Ja, aber…

Bereits vor der Corona-Pandemie haben zahlreiche, meist größere, Unternehmen darüber gesprochen, dass sie Homeoffice-Arbeit forcieren wollen und sich dabei als modern dargestellt. In Wirklichkeit war es – meiner festen Überzeugung zufolge – hinreichend oft ein Vorwand für Kostenersparnis, denn weniger Leute im Büro benötigen weniger Büroraum und selbst bei Wachstum gilt: Gleiche Bürofläche, mehr Mitarbeiter. Gleiches gilt für das unsägliche Prozedere, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich morgens erst einmal im Büro ihren Rollboy schnappen und dann auf die Suche nach einem freien Arbeitsplatz gehen. Modern? Sicher, aber nicht hilfreich für Mitarbeiterbindung.

Das Homeoffice, inzwischen ja schon als Hashtag #wfh (working from home), als Allheilmittel zu deklarieren ist nicht passend. Natürlich haben wir im Zuge der physischen Distanzierung während der immer noch währenden Corona-Pandemie viele Vorteile des Homeoffices kennengelernt. Natürlich hat die Digitalisierung (wenn wir zunehmenden Einsatz von Computern, die es schon vorher gab, mit Hilfsmitteln, die es auch schon vorher gab einmal als „Digitalisierung“ bezeichnen wollen – wir bei Mandat verstehen doch schon ein wenig mehr darunter) einen Vorschub erfahren. Aber das Homeoffice als „die“ Art und Weise der Zukunft der Arbeit? Nein.

Völlig durcheinander gerät der Kompass, wenn Teile der Bundesregierung – und nicht nur diese – nun ein Recht auf Homeoffice gesetzlich festlegen wollen. Das ist ein fundamentaler Eingriff in die unternehmerische Freiheit der Festlegung der Art und Weise der Leistungserstellung. Es folgt dem Bild, dass Arbeit etwas Böses ist, dass man Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Arbeit fernhalten müsse, damit sie sich nicht so stark damit belasten. Es folgt dem Bild, dass Unternehmerinnen und Unternehmer böse sind und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausbeuten, zwingen zur Arbeit zu kommen.

Vielleicht kommen Menschen ja sogar gerne zur Arbeit? Vielleicht freuen sich Menschen, ihre Kollegen zu treffen? Vielleicht ist das soziale Miteinander am Arbeitsplatz sogar ein wesentlicher Teil für Zufriedenheit? Nachdenkenswert.

Das Homeoffice hat natürlich seinen Platz, aber man muss es als eine Variante der Arbeitserbringung einordnen. Wir bei Mandat haben ein klares Verständnis darüber, wie wir es als Produktivitätshilfe nutzen können. Die Geschäftsführung hat freie Hand in der Arbeitsplatzwahl, alle Berater sind mobil voll ausgerüstet, sollen sich aber mit den jeweiligen Vorgesetzten abstimmen, wenn sie im Homeoffice arbeiten wollen und im Assistenzbereich gilt Homeoffice als abstimmungsbedürftige Ausnahme. Wir haben in der scharfen Phase des Corona-Lockdowns alle sehr viel aus dem Homeoffice gearbeitet und irgendwann wieder Schritt für Schritt auf persönliche Begegnungen umgestellt. Das beginnt im Mandat-Team und inzwischen findet auch das eine oder andere Meeting mit Klienten wieder persönlich statt.

Wer ausschließlich oder mehrheitlich auf das Homeoffice setzt, vergibt sich über die Jahre hinweg Chancen, intern echte Beziehungen aufzubauen, emotionalen Klebstoff herzustellen, die Marke durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die füreinander einstehen, zu stärken. Es ist ein schleichender Prozess: Wenn sich alle kennen, scheint noch vieles zu funktionieren. Kommen neue Kolleginnen und Kollegen hinzu, wird die emotionale Distanz größer. In der Endausbaustufe (alle im Homeoffice) ist man als Unternehmen austauschbar.

Mir wurde in diesem Zusammenhang schon entgegnet, dass #wfh doch super funktioniere. Tut es auch. Aber nicht dauerhaft und nicht auf der wachstumsrelevanten Langzeitachse.

Es ist wie immer: Eine Alternative – und mehr ist das Homeoffice nicht – ist gut, wenn sie einem Ziel dient und sie in Maßen eingesetzt wird. Dauerhaftes Homeoffice als Lösung für alle Arbeitssituationen? Keine gute Idee für Wachstum.

PS: Übrigens, über gute, individuelle Möglichkeiten den emotionalen Klebstoff trotz eines hohen Anteils Homeoffice-Tätigkeiten zu schaffen, wird Anna Yona, Geschäftsführerin der Wildling Shoes GmbH auf dem diesjährigen Internationalen Marken-Kolloquium berichten.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 


Die Frage der Woche:

„Wie sind Sie in Sachen Homeoffice ein- und aufgestellt?“

Um an der Umfrage teilzunehmen klicken Sie einfach auf: Wachstumsfrage der Woche

 

In der letzten Woche haben wir gefragt: “ Welchen Begriff wird es ihrer Auffassung nach nicht mehr geben?“

Die meistegenannten Anworten:

  • Registrierkasse
  • Auto
  • Tankstelle
  • Work-Life-Balance

Balance


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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 210: Zeche Elend und wie gut es uns geht

Mandat Wachstums-WochenstartVor kurzem waren wir zu einem verlängerten Wochenende im Sauerland, genauer: Im Hochsauerland, noch genauer: In Winterberg-Elkeringhausen. Eine herrliche Gegend, fast schon bergig, mit Erhebungen von bis zu knapp unter 1.000 Metern immerhin mehr als „hügelig“. Die Betriebe dort leben sehr stark vom Tourismus, es gibt Kunstschneeanlagen, Winterberg ist für Wintersport weit über Deutschland hinaus bekannt – wenn die Wetterverhältnisse es zulassen.

Nicht immer war dies aber eine nahezu ausschließliche Touristenregion. So lässt auch heute noch die ehemalige Zeche „Elend“ einen kleinen Blick in damalige Arbeitsverhältnisse zu. Ich habe einige Fotos gemacht und würde diese gerne auf Sie wirken lassen. Vielleicht wollen Sie die Bilder auch nutzen, um Menschen, die sich (üblicherweise permanent) beschweren, wie schlecht es ihnen gehe, obwohl dies mitnichten der Fall ist, darauf hinzuweisen, wie gut es den allermeisten von uns geht. Doch sehen (und vor allem lesen) Sie selbst …IMG_5556 IMG_5557 IMG_5560

 

 

 

 

 

 

 

 

Five Minutes for Growth: Sie erhalten jede Folge unser Video-Serie, es geht Ihnen nichts verloren. Infos hier, freie Episoden auf meinem Videokanal, alle Episoden in unserem Shop.

Internationales Marken-Kolloquium im Kloster Seeon am 15. und 16. September 2016. Sichern Sie sich noch heute einen der letzten streng limitierten Plätze für 2016. Mehr als drei Viertel der Plätze sind bereits vergeben.

„Wachstumsintelligenz – So gelingt Wachstum im Mittelstand“ ist auch bei amazon erhältlich.

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© Fotos Zeche Elend: Guido Quelle.
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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 150: „Uns macht das aber Spaß“

Mandat Wachstums-WochenstartImmer wieder kommt der „gute Rat“ mancher an andere, die viel und lange arbeiten: „Arbeitet doch nicht so viel“. Wie so häufig sagt auch dieser „gute Rat“ mehr über den Sender als über den Empfänger. Auch die Frage: „Warum arbeitet Ihr denn so viel?“ macht es nicht besser. Menschen, die nicht zufrieden mit ihrem 9-to-5-Job sind, können sich oft gar nicht vorstellen, dass dies bei anderen ganz anders aussieht. Ein spannendes, fesselndes Projekt? Eine neue Wachstumsinitiative? Um Vier nach Hause gehen? Undenkbar.

Wir haben bei Mandat jeden Tag mit Leistungsträgern zu tun. Unternehmer, Geschäftsführer, Vorstände, hochaktive Senior-Fach- und Führungskräfte. Diese Menschen bringen ihre Unternehmen in Richtung Wachstum voran und – jawohl – dabei können auch Arbeitsphasen hoher Belastung eintreten. Balance ist wichtig, alles zu seiner Zeit, eben. Aber generell „nicht so viel arbeiten“ ist schierer Unsinn.

Wissen Sie, was die meisten auf den „guten Rat“, nicht so viel zu arbeiten, antworten? Nichts. Sie wenden sich einfach ab. Manche bekommen – völlig ungerechtfertigt – ein schlechtes Gewissen.

Und was sollten sie antworten? Das, was die meisten von ihnen denken: „Warum? Es macht doch Spaß! Warum setzt Du Dich eigentlich nicht stärker in Deinem Unternehmen ein?“

Jede Woche ein Wachstumsimpuls per Video: „Five Minutes for Growth“ – Die Mandat Wachstums-Videoserie, Staffel 1 – Jeden Dienstag erhalten Sie ein etwa 5-minütiges Video zu persönlichem und unternehmerischen Wachstum. Sie erhalten alle Episoden der seit Januar 2015 laufenden Staffel, nichts geht Ihnen verloren. Zur Information und Registrierung. Fünf kostenfreie Episoden gibt es hier zu sehen.

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Was zwischen Private Equity-Gesellschaften und ihren Unternehmen steht, Teil 1: Zu starker Fokus auf finanzielle Aspekte

Wie versprochen folgt hier eine kleine Serie über Wachstumshürden zwischen Private Equity-Gesellschaften und ihren Unternehmen. Sie stammt aus meinem Vortrag „Who Pays the Piper Calls the Tune – What Private Equity Firms are Regularly Missing“ im Rahmen der German Private Equity Conference 2014 in Frankfurt am Main.

Was also steht dem Verhältnis zwischen Private Equity-Gesellschaften und „ihren“ Unternehmen häufig im Weg?

Teil 1: Zu starker Fokus auf finanzielle Aspekte

Jawohl, bei Private Equity Investments geht es um Geld. Oft sogar um sehr viel Geld. Die Investoren wollen an dem „Deal“ genauso verdienen, wie das Management, das nicht selten auch zu Investoren wird. Das ist auch – solange es nicht an die Substanz des Unternehmens geht – in Ordnung.

Aber: Vergessen wird gern, dass die Mitarbeiter in den Unternehmen nicht unbedingt für Geld „funktionieren“. Natürlich gibt es einige Mitarbeiter, die schneller laufen, wenn es mehr Geld gibt, aber die meisten Mitarbeiter werden über Inhalte gewonnen, über gemeinsame Errungenschaften, über Ziele, erreichte Streckenabschnitte auf einem zuvor gemeinsam gefundenen Weg – nicht über Kennzahlen, Gehalt, Gewinn, EBITDA, Covenance Kriterien – und die Anzahl dieser Mitarbeiter wird eher größer als kleiner.

Die Junior-Designerin möchte coole Produkte designen, der Marketing-Chef möchte die Marke weiterentwickeln, die junge Ingenieurin möchte Verfahren verbessern. Geld ist dabei ein Hygienefaktor, nicht aber Motivationsinstrument.

Die Hürde nehmen: Private Equity-Gesellschaften sind gut beraten, sich mit den Inhalten des Unternehmens auseinanderzusetzen und das Gespräch mit Mitarbeitern auch über Inhalte zu führen. Die Diskussionen über finanzielle Aspekte sollen den Gremien vorbehalten bleiben, die die Finanzsteuerung und -kommunikation übernehmen.

(c) 2014, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.