Schlagwortarchiv für: Honorar

Mandat Wachstums Wochenstart Nr. 619: Erst denken, dann verhandeln

Verhandeln Sie gerne? Viele sagen ja, der Segen läge im Einkauf. Insbesondere in der Welt des Handels ist diese Phrase omnipräsent. Ich halte davon gar nichts. Der Segen liegt im Verkauf, nicht im Einkauf. Natürlich muss man zu vernünftigen Konditionen einkaufen, aber was uns in der Beratungspraxis begegnet, wie unsere Klientenunternehmen mitunter von ihren Abnehmern an die Kandare genommen werden, das ist mit guter Kaufmannschaft nicht mehr zu beschreiben.

Wir verhandeln selten mit unseren Lieferanten und Partnern. Wer das aber als Einladung versteht, uns als dumm zu verkaufen und uns unseriöse Angebote zu unterbreiten, weil wir bei Mandat zu unerfahren oder zu schüchtern sind, einen angemessenen Einkaufspreis zu fordern, liegt fehl. Wir haben keine Zeit zu verschwenden. Wir lassen uns Angebote erstellen, schauen sie uns an, sortieren unseriöse Angebote direkt aus – jawohl, ohne Nachbesserungschance – und sprechen mit denen, die uns ein seriöses Angebot gemacht haben, über Einzelheiten. So kommen wir gemeinsam zu einem guten Ergebnis und wir sparen uns den Basar.

In unseren Beratungsangeboten für komplexe Wachstumsprojekte erarbeiten wir in der Regel drei Optionen mit aufsteigendem Wert (und Honorar). Wenn potenzielle Klienten die größte Option (Option 3) bevorzugen und über unser Beratungshonorar verhandeln wollen, verweisen wir grundsätzlich auf eine der niedrigeren Optionen, in denen wir weniger Wertbeitrag leisten. „Sie möchten weniger investieren? Worauf möchten Sie denn verzichten?“ ist eine Frage, die immer wieder Erstaunen auslöst.

Warum soll jemand von einem seriösen Angebot abrücken? Dann muss man doch annehmen, er hätte im Angebot überzogen, welch ein Misstrauen. Wir geben ein Angebot ab, das seriös mit Honoraren versehen ist und Veränderungen im Honorar gehen mit Veränderungen im Wert oder einer Gegenleistung des Klienten einher. Das ist fair.

Lachen muss ich immer, wenn wir ein Angebot zur (Weiter-) Entwicklung der Vertriebsstrategie, zur Stärkung des Vertriebs, zur Markteroberung abgeben und ein potenzieller Klient verhandeln möchte. Meine Standardantwort: „Sie möchten, dass wir Ihren Vertrieb stärken und wollen mit uns nur dann arbeiten, wenn wir beim Honorar einknicken? Das darf doch nicht Ihr Ernst sein.“

Das wird sofort verstanden.

Halten Sie Verhandlungen durch, halten Sie Preise durch, argumentieren Sie nicht nur mit gestiegenen Bezugskosten, das fliegt Ihnen bei sinkenden Bezugskosten wieder um die Ohren. Verlangen Sie einen fairen Preis oder … steigen Sie aus.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 116: Die Möhre vor der Nase

Mandat WWS LogoEs geschieht von Zeit zu Zeit, insbesondere bei potenziellen Klientenunternehmen, die eine gewisse Unternehmensgröße und Komplexität haben, mit denen wir ein Gespräch über ein mögliches Projekt führen: „Herr Quelle, berücksichtigen Sie bei Ihrem Honorar unbedingt, dass wir noch viel mehr Mandate an Sie vergeben können, wenn Sie und Ihre Mannschaft gute Leistungen bringen.“ Übersetzt heißt das: „Berechnen Sie am besten gar nichts, dann haben wir zwar etwas davon und Sie nicht, aber vielleicht machen wir noch so ein ähnlich schönes Geschäft danach.“

Ich sage dazu in der Regel gar nichts und verfasse ein faires Angebot, das die implizit geäußerte Forderung nach Niedrighonoraren konsequent ignoriert. Die Möhre der potenziell noch folgenden Projekte ist nämlich so weit von meinem Zugriff entfernt, dass sich bereits das erste Projekt für alle Beteiligten rechnen darf.

Lassen Sie sich bei Ihren Kunden nicht die Möhre vor die Nase hängen. Auf mögliche Zukunftsgeschäfte können Sie nicht hoffen, hypothetische Spielchen bezahlen Ihre Rechnungen nicht. Machen Sie das auch Ihrem Vertrieb unmissverständlich klar. Wer einmal einknickt, bekommt den Preis nie wieder dahin, wo er hin soll. Überdies: Sind Sie schon einmal mit einem vollen Einkaufswagen an die Supermarkt-Kasse gegangen, mit den Worten: „Berechnen Sie ‚mal die Hälfte, ich komme bestimmt noch öfter“?

***

Auf höchstem Niveau: Reservieren Sie sich einen der limitierten Plätze auf dem 11. Internationalen Marken-Kolloquium im Kloster Seeon. Diskussionen im kleinen Kreis auf Augenhöhe. Umfassende Informationen zu Referenten und Stimmen von Teilnehmern gibt es hier, oder per E-Mail an mich.

© 2014, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
© Sprinter: mezzotint_fotolia – Fotolia.com