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Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 523: Die Chancen des Einzelhandels

Mandat Wachstums-Wochenstart® Nr. 523:

Die Chancen des Einzelhandels

 

Ich gehe jede Wette ein, dass die meisten von Ihnen das Folgende schon erlebt haben: Sie gehen in ein Einzelhandelsgeschäft und suchen etwas Bestimmtes aus dem vermeintlichen Kernsortiment. Sie finden es nicht (nein, nicht weil wieder einmal umgeräumt wurde, sondern es ist einfach nicht da). Sie suchen einen Verkaufsmitarbeiter (in manchen Geschäften noch schwieriger, als einen Artikel zu finden), fragen höflich nach und erhalten die folgende Antwort: „Nein, das haben wir nicht vorrätig, ich kann es Ihnen aber bestellen“.

Sie (beziehungsweise ich): „Danke, das kann ich selbst.“ Im Theater-Drehbuch würde an dieser Stelle als Regieanweisung stehen: „[Kunde, ab]“.

Zu Hause angekommen, das iPad aufgeklappt, in irgendeinen Shop gegangen, das Teil bestellt, übermorgen wird’s da sein. Umsatz beim stationären Einzelhandel: Null. Klageniveau: Hoch.

Wenn der Einzelhandel wirklich den Kunden im Fokus hat, dann tut er unter anderem folgendes:

–    Er führt ein super Sortiment, das Freude auf Stöbern macht und er führt selbstverständlich die wichtigsten Produkte im Bestand, auch wenn das Controlling meckert, genauer: Gerade dann, denn Kapitalbindung ist im Zweifel billiger als entgangene Käufe, die zum Verlust von hochwertigen Kunden führen.

–    Er sorgt für top ausgebildete Mitarbeiter, die dem Kunden helfen, Kaufentscheidungen vor Ort zu treffen und die dem Kunden auch helfen, sinnvolle Zusatzprodukte zu erwerben, so dass er nicht frustriert wiederkommen muss, weil etwas Nützliches fehlt. Wenn der Kunde „Nein“ sagt, ist das in Ordnung, aber meistens bekommen wir gar nicht die nützlichen Dinge angeboten (außer im Schuhgeschäft: „Darf’s noch etwas Pflege sein?“ „Nein, danke, damit kann ich inzwischen selbst einen Laden aufmachen.“)

–    Er sorgt für eine attraktive Präsentation, die nicht dazu führt, dass der Kunde beim nächsten Besuch verzweifelt „seine“ Ware sucht, sondern, die dem Kunden hilft, freudig zu kaufen. Die Präsentation darf sich ruhig auch am Tage verändern. Sommer-Tops bei 10 Grad und Regen draußen in der Einkaufszone aufzustellen, ist nicht so smart.

–     Er versteht sich als Vollversorger, auf allen Kanälen, er definiert sich nicht allein über den Store vor Ort, wie groß dieser auch sein mag. Es geht nicht um konventionell ODER online. Es geht um konventionell UND online. Der Kunde muss da abgeholt werden, wo er die Kaufentscheidung trifft.

–    Er sucht pfiffige Lösungen. Ist ein Produkt vergriffen, spricht zum Beispiel nichts dagegen, es direkt am Regal per QR-Code nach Hause zu bestellen. „Lieber Kunde, dieses Produkt ist gerade vergriffen, wir haben aber schon eine Neubestellung ausgelöst“ ist wenig hilfreich.

Ich könnte weiterschreiben, stoppe aber hier. Ich weiß, dass viele Unternehmen aus dem Einzelhandel vieler Branchen dies lesen werden. Interessanterweise sind in meinem „Wochenstart“-Verteiler ja die „Guten“, diejenigen, die schon vieles und noch viel mehr erfolgreich umgesetzt haben, vielleicht kommt aus diesen Kreisen auch noch der eine oder andere Hinweis. Und wir anderen, die wir nicht Einzelhandelsexperten sind, kommen hoffentlich mit diesem Wochenstart auf weitere gute Ideen für unsere eigenen Unternehmen. Ich habe beim Schreiben schon wieder zwei Ideen notiert.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 


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© 2022, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 328: Liebe #Wachstumsgegner …

Mandat Wachstums-Wochenstart

 

Es wird in meiner Wahrnehmung deutlich mehr über die Gefahren des Wachstums gesprochen als über dessen Chancen. In diesem Fahrwasser schwingen sich immer wieder Endzeit-Propheten auf, die uns weismachen wollen, dass alles zusammenbricht. Bald schon. Und wenn nicht bald, dann irgendwann. Irgendwann sicher. Die Globalisierung ist Schuld, der Kapitalismus und dieses furchtbare Wachstumsstreben.

Liebe Wachstumsgegner, schaut doch mal gelegentlich auf Euer Smartphone – Ihr habt doch eines? – und recherchiert, wie sich die durchschnittliche Lebenserwartung entwickelt hat, wie sich die medizinische Versorgung entwickelt hat, wie sich Bildung, Bildungszugang, Wissenschaft und Beschäftigung weiterentwickelt haben – ja, auch in Ländern, in denen man dies früher nicht für möglich gehalten hätte und nein, noch (!) nicht in jedem Land –, dann werdet Ihr auf ganz überraschende Zahlen und Fakten stoßen. Nein, das sind keine faked facts. Wenn Ihr dann bei Gelegenheit noch darüber nachdenkt, welche Vorteile Ihr persönlich aus dem Wachstum zieht, wenn Ihr darauf schaut, wie sich Euer eigener Lebensstandard darstellt, wie sich Euer Kontostand entwickelt hat, wie oft Ihr Ferien macht und was heute bei Euch ganz selbstverständlich auf dem Speiseplan steht, dann könnte vielleicht, ganz vielleicht, die Annahme aufkommen, dass das alles etwas mit Wachstum zu tun hat.

Wer sich starr gegen Wachstum stellt, hat ein falsches Wachstumsverständnis. Natürlich hat „Mehr des Gleichen“ seine Grenzen, aber dieses Bild wird einem ganzheitlichen Wachstum, das Innovation, Weiterentwicklung, qualitative Aspekte, intelligenten Ressourcenumgang und allerlei weitere Facetten mit berücksichtigt, nicht gerecht. Es ist eine Illusion, anzunehmen der Mensch wolle keine Vorteile mehr erlangen. Es ist eine Illusion, die Welt anhalten zu wollen. Es wird immer jemanden geben, der eine tolle Idee hat und diese weiterbringen will – nicht nur aus Altruismus heraus. Jawohl, zu Wachstum gehört auch wirtschaftliches Wachstum. Nicht nur, aber auch.

Dieses Bestreben ist Motor des Fortschritts. Sind alle Elemente des Fortschritts zu befürworten? Nein, aber das ist kein Grund, gegen Wachstum und Fortschritt zu sein.

Wachstum ist ein Lebensprinzip. Ohne Wachstum würden wir die Zeit zurückdrehen, mit Wachstum können wir an einer erstrebenswerten, lebenswerten, sich weiterentwickelnden Zukunft bauen. Statt über Wachstum zu nörgeln, lasst uns lieber daran arbeiten, dass wir ein intelligentes Wachstumsverständnis weiterentwickeln.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

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Mandat Wachstums-Wochenstart #61: Das richtige Timing

In der Pause eines Projektmeetings mit dem Strategieteam eines Klienten vor einiger Zeit sprachen die Teilnehmer über den Wachstumserfolg ihrer kleinen Tannenbäume, die sie von ihrem Unternehmen zu Weihnachten geschenkt bekommen hatten. Manche waren einigermaßen zufrieden, die meisten gar nicht, weil der Baum nicht angegangen und dann eingegangen war. Nur wenige hatten einen guten Erfolg. Auf die Frage, wie es gelungen sei, den Baum wachsen zu lassen, erwiderte einer der wenigen, deren Baum gut angegangen war: „Ist doch klar: Du musst ihn nur zur richtigen Zeit setzen.“

Wer hat es nicht schon erlebt, dass eine gute Idee zerredet wurde, nur weil sie nicht zum rechten Zeitpunkt (oder von der richtigen Person) vorgebracht wurde? LAssen Sie nicht zu, dass inhaltlich Richtiges zerredet wird.

Ihr Fokus in dieser Woche: Wenn Sie eine richtig gute Idee haben, äußern Sie sie nicht sofort, sondern bringen Sie sie erst vor, wenn die Akzeptanzwahrscheinlichkeit hoch ist. Achten Sie auf das richtige Timing.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH