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Die persönliche Sicht: Berufspolitiker

Das Berufsbild „Politiker“ wird immer mehr zur Realität. Zunehmend finden wir in Parlamenten Menschen wieder, die keinen anderen Beruf gelernt haben, als den des Politikers, man schaue sich auch einmal die Wahlzettel an. Ich würde es begrüßen, wenn Politiker aus eigener Erfahrung wüssten, wovon sie sprächen. Jemand der etwas zu Gunsten oder zu Lasten von Unternehmen verabschieden lassen möchte, sollte einmal Unternehmer gewesen sein, um nur ein Beispiel zu nennen. Hört man manchen – auch durchaus exponierten – Politikern zu, erkennt man, dass diese mit einer derartigen Distanz zum Thema sprechen, die nur nahelegen kann, dass die Auswirkungen des Vertretenen nicht bekannt sind. Schade.

Ein Tennistrainer muss nicht selbst der beste Spieler sein, aber er muss die Technik und die Regeln kennen und muss sich in einem Spiel beweisen können. Oder würden Sie ein Greenhorn anheuern, wenn Sie das Tennisspiel erlernen wollten? Warum tolerieren wir dann, dass Politiker „Karriere“ machen, die in der Wirtschaft noch nicht einen Cent verdient haben?

© 2014, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.

Dringend gesucht: „Wir“-Bewusstsein und „Ich“-Bewusstsein

Macht Ihnen das Rufen nach immer mehr Staat keine Gedanken? Bereitet es Ihnen nicht zunehmend Sorge, dass „Freiheit“ einen immer geringeren Stellenwert in der Skala der favorisierten Werte einnimmt? Mir schon. Immer wieder hört man, dass „die Politiker“, „der Staat“, „die Regierung“, „die Wirtschaft“ oder einfach „die da oben“ irgendetwas falsch machen und man dagegen ohnehin nichts ausrichten könne. Auf der anderen Seite werden staatliche Leistungen in Anspruch genommen, es wird mehr vom „Staat“ gefordert. Das passt nicht zusammen.

Ich bin auf der Suche nach mehr „Wir“-Bewusstsein. Wir sind der Staat, wir wählen die Politiker, wir legen fest, wer die Regierung wird und – jawohl – wir sind auch „die Wirtschaft“. Statt dies weiter zu übersehen und in Frage zu stellen, sollten wir uns lieber mehr engagieren, um an definierten Punkten unsere Akzente zu setzen. Überdies sollten wir einen Schritt weiter gehen und das ebenfalls verschärfte gesuchte „Ich“-Bewusstsein wieder finden, denn jeder einzelne von uns hat einen erheblich größeren Handlungsspielraum, als die meisten zu glauben meinen. „Wenn Du eine helfende Hand suchst, schau am Ende Deines Armes nach“, so lautet ein Sprichwort. Wie wahr.

(c) 2014, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.