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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 351: Du kannst es nicht jedem Recht machen

Manchmal fragt man sich schon, ob wir wirklich ernst meinen, was wir sagen. Da heißt es beispielsweise, dass es mehr Menschen in der Politik geben sollte, die aus der Wirtschaft kommen und Wirtschaftserfahrung mitbringen. Dann kommt ein Kandidat – jüngstes Beispiel: Friedrich Merz – und das ist dann auch nicht richtig. Er würde ja bei einer Heuschrecke arbeiten, überhaupt gebe es Ermittlungen gegen das Unternehmen und dann, ja dann, verdiene er auch noch „Millionen“. Das ginge doch nicht als Parteivorsitzender einer Volkspartei. Ja, was wollt Ihr denn? Einen armen Schlucker, der sich in ein Amt rettet? Einen hinreichend erfolglosen Menschen, der niemandem gefährlich werden kann?

Vorsichtshalber: Ich verfolge hier keine politische Agenda. Es geht nicht um AKK vs. Merz. Es geht nicht um meine politische Meinung. Es geht ums Prinzip. Es war in der Anti-Merz-Kampagne kein Wort davon, dass der Finanzinvestor auch zu Wachstum beigetragen hat, es wurde ungenügend diskutiert, dass Merz noch gar nicht bei dem Unternehmen war, als dieses vermeintlich illegale Geschäfte getätigt haben soll und es wurde auch nur am Rande zur Kenntnis genommen, dass Merz sagte, er würde seine Ämter ruhen lassen, würde er gewählt.

Zur politischen Ausgewogenheit: Vizekanzler und Finanzminister Scholz. „Gestern“ (2017/2018) noch eine exzellente Besetzung, endlich ein vermeintlich etwas konservativerer SPD-Repräsentant, der Mann aus Hamburg ist kanzlerfähig. Jetzt kommt ein Interview, in dem er, Scholz, gefragt wird, ob er sich eine Kanzlerkandidatur zutraut. Seine Antwort: „Ja“. Was passiert? Ein enormer Aufschrei. Es sei der falsche Zeitpunkt, er könne sich doch selbst nicht ins Spiel bringen, Nahles sei die richtigere. Was soll das? Was hätte Scholz sagen sollen? „Nein“? Oder „Darüber werden wir in aller Ruhe in den Gremien miteinander sprechen, wenn der Zeitpunkt … blablabla?“ Das eine wäre fatal, das andere kann die Bevölkerung nicht mehr hören. Er hat nicht gesagt, dass er kandidiert, er hat gesagt, er traue sich das zu. Ich erinnere mich, dass viele nach der Wahl genau dies auch so sahen.

Du kannst es nicht jedem Recht machen. Wenn Du Erfolg haben willst, musst Du Position beziehen, Du musst damit rechnen, anzuecken. Dabei darf das „Anecken“ nicht als Absicht unternommen werden, weil dies anstrengend ist und irgendwann als Fake auffliegt, aber Du musst #Position beziehen, das gilt für Unternehmen und auch für Politiker. Die Zeit der Beliebigkeit ist vorbei und wenn die Politik wirklich wieder attraktiv werden will, dann führt sie uns klar durch ihre Positionen, damit wir Orientierung haben.

Erfolgreich wachsende Unternehmen haben das schon lange verstanden, vielleicht kann die Politik hier etwas lernen. Was in der Politik noch eine besondere Herausforderung ist: Es geht bei aller #Positionierung trotzdem darum, zu einen, nicht darum, zu spalten, doch das wäre ein anderes Thema.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

 

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13 Thesen sind nicht genug

Das Wachstumsmanifest ist die Basis einer wirksamen Wachstumsstrategie und unser Bekenntnis zu gesundem, profitablen Wachstum, von innen heraus. Aber 13 Thesen sind nicht genug. Seien Sie gespannt, welches neue Mandat-Produkt Sie in Kürze erwartet! Wer das Wachstumsmanifest nicht kennt, kann sich hier schon einmal mit den Thesen vertraut machen: Das Wachstumsmanifest kostenfrei bestellen

 

 

 

 

© 2019, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Zukunft der Modewirtschaft – das Produkt ist nicht genug

Think Tank Mode

Warum gute Produkte nicht mehr reichen: Die hiesige Modeindustrie ist mit etwa 31 Milliarden Euro jährlichem Umsatz, 1.400 Unternehmen und mehr als 130.000 Beschäftigten eine wichtige Branche in Deutschland. Ihre Zukunft ist allerdings ungewiss: Etablierte Labels gehen aufgrund stetig zurückgehender Umsätze in die Insolvenz, Warenhäuser stehen unter Dauerdruck. Diese Entwicklungen haben vielfältige Ursachen: … Lesen Sie hier kostenfrei weiter und erfahren Sie, welches die wesentlichen Stellschrauben für die richtige Positionierung in diesem Wettbewerbsumfeld sind. Mit herzlichem Dank an den Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. für die Überlassung des PDFs dieses Positionspapieres.

Wachstum im Video: „Five Minutes for Growth“ – Die Mandat Wachstums-Videoserie, Staffel 1 – Jeden Dienstag erhalten Sie ein etwa 5-minütiges Video zu persönlichem und unternehmerischen Wachstum. Sie erhalten alle Episoden der seit Januar 2015 laufenden Staffel, nichts geht Ihnen verloren. Hier geht es zur Information und Registrierung. Fünf kostenfreie Episoden gibt es hier zu sehen.

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Zwei Worte, die Ihren Kunden einen unfokussierten Bauchladen vermitteln

Gehen Sie einmal mit offenen Augen durch eine beliebige Innenstadt oder schauen Sie einmal genau auf das, was manches Auto als Werbung trägt. Eines fällt Ihnen sicher auf:

Es ist „… und mehr“ – oder es sind Varianten davon.

  • „Wein, Präsente und mehr“
  • „Mode, Dessous und mehr“
  • „Mehr als nur Wein“
  • „Dienstleistungen rund ums Haus – und mehr“
  • „Mehr als Logistik“

Dies sind nur einige „und mehr“-Anwendungen aus den letzten Tagen. „Und mehr“ lässt den Kunden vielleicht fragen „Ja, was denn noch?“, die meisten Kunden wird „und mehr“ nicht interessieren. Eines aber tut „und mehr“ sicher nicht: Klarheit und Kontur vermitteln. Unternehmen, die sich „und mehr“ – vermutlich in bester Absicht – auf die Fahne geschrieben haben, sollten sich die Mühe machen, den Bauchladen zu beschränken und dem Kunden Orientierung zu geben.

Wenn wir in Beratungsmandaten Marken und Unternehmen in Sachen Erkennbarkeit und Kontur und Kundennutzen schärfen, ist eine der wesentlichen Regeln das Weglassen jeglicher unnötiger Botschaften. „Und mehr“ ist Position Nr. 1 auf der Streichliste. Mit klarer Kontur und ohne „und mehr“ wird es nämlich tatsächlich mehr in Sachen Frequenz, Kundenanzahl und Umsatz.

© 2014, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.

Strategie: Was haben Hertie, Schlecker, Praktiker gemeinsam?

„Sie sind insolvent“ ist zu flach. Lassen Sie uns nach dem gemeinsamen Grund fahnden: Es mangelte allen drei Händlern an einer wirksamen Strategie. Eine weitere Gemeinsamkeit: Es wurden Discount-Versuche unternommen, ohne Discount zu beherrschen.

Der Hertie-Relaunch – aus „Karstadt“ und „Karstadt Kompakt“ entstanden – versuchte sich in der Mitte, zielte sogar öffentlich auf die „gehobene Mitte“, was gründlichst misslang – trotz einer in einer gewissen Zielgruppe noch starken Marke. In der Mitte lässt es sich trotz aller Unkenrufe, die im übrigen schon seit 50 oder mehr Jahren erschallen, sehr wohl gut leben, das sehen wir in vielen Fällen. Man muss es nur richtig tun. Hertie hat eine ganze Menge falsch gemacht, begonnen bei der Nicht-Einhaltung selbst auferlegter strategischer Eckpfeiler.

Wenn man versucht, sich nur über Discount-Ansätze zu positionieren, funktioniert es nicht. Discount muss man leben, wie Peter Pohlmann, Gründer von Poco, mir in einem Gespräch einmal treffend sagte. Vor allem aber muss man Discount weiterentwickeln, was Schlecker beispielsweise trefflich versäumt hat. Discount hat seine Relevanz, aber nicht, wenn man den Einkauf als Strafe empfindet. Nicht, wenn man denkt „am liebsten ginge ich gar nicht dorthin, aber ich muss auf jeden Fall schleunigst wieder raus“. Discount funktioniert nur dann, wenn er smart genug gestaltet ist, dass dort Menschen kaufen, die rechnen müssen und Menschen, die rechnen wollen – ein wesentlicher Unterschied!

Über den Praktiker-Untergang und dessen Gründe habe ich genug geschrieben – übrigens mit nennenswerter Reaktion, bis hin zu persönlichen E-Mails. Seit etwa sieben Jahren spreche ich davon, dass Praktiker eine Strategie benötigt, weil das Unternehmen keine Strategie hatte. Das Unternehmen war ein Paradebeispiel für ein strategiefreies Durchmogeln durch den Markt. Zu spät, schade. Jetzt ist auch noch Max Bahr in den Strudel gezogen worden. Wiederum schade, ich hätte der Hellweg-Gruppe diese Wachstumsinitiative gegönnt. RBS hat offenbar mit der Mietbürgschaft zu hoch gepokert.

Dies waren nur drei Beispiele. Über Karstadt und seine derzeit zweifelhafte Existenzberechtigung mit der bestehenden Strategie, Neckermann oder Quelle haben wir noch gar nicht gesprochen.

Ausgewählte Lektionen aus dieser nüchternen Gemeinsamkeit?

1. Eine Strategie „Discount“ darf sich nicht auf den Preis beschränken. Ohne Prozesse, ohne „Mindset“ kein Discount.
2. Im Handel muss die beschlossene Positionierung quasi täglich am POS, im Marktauftritt, in der Ansprache der Kunden auf ihre tatsächliche Umsetzung hin geprüft werden.
3. Stehenbleiben ist keine Option. Das Weiterentwickeln muss Teil des Strategieprozesses sein.

Was sind Ihre Erkenntnisse?

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.

Positionierung im Nebel

Es war vor etwa drei Wochen: Ich wollte mir eine dieser köstlichen Gyros Pita Taschen bei „unserem“ griechischen Imbiss abholen, also stand ich artig in der Reihe, wartete darauf, nach meinem Wunsch gefragt zu werden und ließ meinen Blick schweifen. Champions League-Zeit, also zeigte der Fernseher irgendein Match. Ich staunte über den Nebel, der auf dem Spielfeld herrschte. Wurden wieder Nebelkerzen geworfen? Oder war es tatsächlicher Nebel? Der Effekt war der gleiche: Spieler hatten mitunter Mühe, ihre Mitspieler zu entdecken. Fehlpässe waren die Folge.

Ebenso ist es in Unternehmen: Wenn der Nebel zu dicht ist, unabhängig davon, ob er künstlich – durch Nebelkerzenwerfer – entstanden ist, oder ob es sich einfach um den müde machenden Nebel der Vergangenheit, des Erfolgs oder der Informationsüberflutung handelt, haben wir Mühe, unsere Mitspieler zu erkennen. Mehr noch: Wenn der Nebel auf Unternehmensebene zu dicht ist, haben Kunden Mühe, das Unternehmen zu erkennen.

Um den Erfolg einer strategischen Positionierung zu ernten, muss die Position erkennbar sein. Lassen Sie es nicht zu, dass Nebel Ihre gut und sorgsam erarbeitete Position umhüllt. Seien Sie nicht das am besten gehütete Geheimnis. Seien Sie mit Ihrem Unternehmen erkennbar. Sorgen Sie dafür, dass der Nebel sich lichtet.Sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitarbeiter an den richtigen Positionen stehen.

Erst dann flanken Sie den Ball in den Strafraum des Gegners.

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

10. Internationales Marken-Kolloquium: Auf der Höhe der Zeit

Management-Radio berichtet heute über das 9. Internationale Marken-Kolloquium und weist auf das 10. Internationale Marken-Kolloquium hin. Zum Beitrag von management-radio geht es hier.