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Die persönliche Sicht: Die Krise

Jetzt geht es wieder los, wir laufen uns langsam warm, vor zwei Wochen ging es erstmals über den Ticker: Die Eurozone ist in der Rezession angekommen. Alarm, Krise, alle Investitionen sofort stoppen, Kurzarbeit, Entlassungen, wir ziehen alle Register.

Ich kann es nicht mehr hören. Schaut irgendwer auf die gut funktionierenden Unternehmen, auf die Erfolgsprinzipien, auf das, was geht, anstatt auf das, was nicht geht? Bitte. Irgendwer! Schaut man genauer hin, sind es gar nicht so wenige. Ich spreche mit zahlreichen Managern und Unternehmern in Deutschland, Europa und in der Welt darüber, ob sie die Krise spüren. Die meisten von meinen Gesprächspartnern sagen: „Nein.“ Wer hat denn nun Recht? Die Statistik oder die Unternehmenslenker?

Wann beginnt denn „Krise“? Bei 0,2 Prozent Schrumpfung? Bei 0,5 Prozent? Bei einem Prozent? Oder schon bei 0,01%? Dann müsste das Gegenteil von Krise, also ein Boom, auch bereits bei diesen Werten, mit positivem Vorzeichen, eintreten. Ich habe aber noch niemanden bei 0,2 Prozent Wachstum von „Boom“ sprechen hören. „Boom“ braucht mindestens eine Drei vor dem Komma. Merkwürdig.

Wir tendieren dazu, positive Entwicklungen einfach hinzunehmen und negative Entwicklungen überzubewerten. Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Es ist längst nicht alles in Ordnung in der Eurozone, nicht einmal in Deutschland. Aber wenn die Verbraucher – wie fast jedes Jahr – sagen, dass sie zu Weihnachten mehr Geld ausgeben, wenn die Gehälter in Deutschand steigen wie zuletzt, wenn der Handel sich ausnahmsweise einmal nicht beklagt, dann ist das Wort „Krise“ fehl am Platze.

Es würde uns wesentlich besser zu Gesicht stehen, wenn wir unser Urteilsvermögen im Umgang mit völlig normalen Auf- und Abschwüngen stärkten, statt dauernd die Krise zu zitieren. Mit dem richtigen Handwerkszeug lässt sich nämlich die so genannte „Krise“ auch überstehen – sofern sie überhaupt eine solche ist.

(c) 2012, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH

Crisis? What Crisis?

We are currently in London for our consultants meeting where we are working on internal development and on ways how to further improve our clients’s conditions. We are staying at The Stafford, an excellent boutique hotel in the heart of the city, St. James Place. The hotel is well booked and the people are friendly – as they always are.

Having had dinner the other day at Scott’s in Mayfair and today at Les Trois Garcons at the East End made us think about „the crisis“ and „the recession.“ What crisis? The restaurants are full of guests, on a Monday evening as well as on a Tuesday evening and we had quite a lot of traffic within London on our ways back to the hotel, around 11 PM so that it took us more than half an hour to get back to the hotel from the East End.

There is money available and there are people who are willing to spend this money. What we advise our clients is to offer products and services that are attractive enough for customers and not products and services that have been offered for years. Innovation is a key to growth, if not THE key to growth.

Don’t let people tell you there is a crisis. Show them the real attractive restaurants, shops, outlets, service providers. People are spending their money there.

Do you also belong to the group of the winners who are asking „Crisis? What crisis?“

Yours,
Guido Quelle

(c) 2011, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH