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Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 438: Gewohntes wertschätzen

Mandat Wachstums-Wochenstart Nr. 438: Gewohntes wertschätzen

Tesla baut eine Fabrik in Brandenburg. Wochenlang ist die Presse voll von Nachrichten darüber. Tesla hier, Tesla da, Elon Musk: Verrückter, sagen die einen, Superheld, sagen die anderen.
Die Nachrichten gehen teilweise auch kritisch mit der neuen Fabrik um, aber die meisten Berichterstatter sind voll des Lobes. Alles neu, alles schnell, alles super.

Ich möchte das an dieser Stelle gar nicht bewerten, aber ich möchte etwas anderes hervorheben: Daimler hat mit der Vorstellung der neuen S-Klasse, dem Auto, das keinen geringeren Anspruch hat, als das beste Auto der Welt zu sein, eine neue Fabrik eröffnet: Die Factory56. Digital, flexibel, grün. Das Werk ist mit 5G vernetzt, die Montage erfolgt papierlos, Big Data, Predictive Maintenance, es ist komplett CO2-neutral, es ist für die neue S-Klasse gebaut, kann aber flexibel auch andere Fahrzeuge herstellen. Daimler hat sich diese neue Fabrik eine Dreiviertelmilliarde Euro kosten lassen und der scherzhafte Satz „Selbst die Schraubenschlüssel sind hier vernetzt“ ist gar kein Scherz. Gebaut wurde das Werk im Hochlohnland Deutschland in einer Hochlohnregion, Sindelfingen.

Meldungen darüber? Ich möchte nicht sagen „spärlich“, aber der Hype, den Tesla erzeugt hat mit dem Brandenburger Bau, der wurde mit der Factory56 nicht erzielt.

Ich finde das schade. Es ist ein weiteres Zeichen dafür, dass Gewohntes (Daimler baut ein Werk) oft nicht genug wertgeschätzt wird. Daimler hätte in einem Billiglohnland produzieren können, Daimler hätte die Dreiviertelmilliarde an die Aktionäre ausschütten können, aber sie haben sich, gemäß dem Anspruch „Das Beste oder nichts“ anders entschieden. Ich hätte mir mehr Meldungen dazu gewünscht.

In unseren Unternehmen ist es das gleiche und in allen Wachstumsinitiativen, die wir begleiten, achten wir darauf, dass auch das Bestehende Wertschätzung erfährt. Sei es die kontinuierlich gute Leistung eines Fachbereichs oder einer Person, seien es bestehende Beziehungen unserer Klienten zu deren Kunden, was auch immer: Es ist nicht immer das Neue allein, das attraktiv ist. Häufiger als man meint gilt es, bestehende Leistungen zu würdigen, kontinuierliche Verbesserungen, die teilweise bemerkenswert sprunghaft sind, positiv hervorzuheben und nicht nur das auffällige Neue.

Das bedeutet nicht, dass das Neue keine Würdigung erfahren soll. Aber es bedarf der Balance. Das Tesla-Werk ist mutig, das Daimler-Werk aber auch.

Schauen Sie sich in dieser Woche einmal in Ihrem Unternehmen um: Wo können, wo sollten Sie einmal wieder „Bestehendes“ mehr würdigen?

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer

Guido Quelle

 

 


Die Frage der Woche:

„Wie schätzen Sie die Innovationsfreudigkeit Ihres Unternehmens ein?“

Um an der Umfrage teilzunehmen klicken Sie einfach auf: Wachstumsfrage der Woche

 

In der letzten Woche haben wir gefragt: „In unserem Unternehmen…?“

Ihre Antwort:

  • gibt es die richtige Menge an Regeln, die auch jeder (soweit für sie/ihn relevant) kennt – 29 %
  • gibt es die richtige Menge an Regeln, die aber nicht jeder kennt und deren Einhaltung nicht hinreichend kontrolliert wird – 50 %
  • gibt es zwar sinnvolle Regeln, es sind aber zu viele – 21 %
  • gibt es zu viele sinnlose Regeln – 0 %

 

Balance


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© 2020, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH, Dortmund, London, New York.
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Mandat Wachstums-#Wochenstart Nr. 330: Die Sprache im Unternehmen

Manches entwickelt sich im Unternehmen unbemerkt, schleichend und gerade deshalb ist es wichtig, ein Augenmerk darauf zu legen. Die unternehmenseigene #Sprache gehört dazu. Wenn wir als Externe erstmals mit einem Unternehmen arbeiten, haben wir schon erste Begegnungen gehabt, zum Beispiel am Empfang: Wie wird man begrüßt? Wie gehen Mitarbeiter in der Lobby miteinander um? Welche Wortteile fliegen durch den Raum? Lange bevor wir also mit einem gemeinsamen Projekt beginnen, haben wir einen ersten Eindruck.

Dieser Eindruck – positiv oder negativ – bestätigt sich meist in der Zusammenarbeit. Oft weisen wir unsere Klienten darauf hin, wenn uns Sprachliches auffällt, denn Sprache ist ja ein Ausdruck des Denkens und andersherum gilt, dass Sprache unser Denken auch wieder „informiert“. Vor allem ist Sprache geeignet, andere mitzunehmen. So wird schnell eine unternehmensinterne #Sprachwelt geschaffen, die gar nicht mehr in Frage gestellt wird, aber dennoch ein Ausdruck der #Kultur ist.

Sie möchten Beispiele? Aber gern: Stellen Sie sich ein Projekt zur Steigerung der Wirksamkeit des Vertriebs vor, ein Arbeitstreffen, heute konkret zur Erschließung eines neuen Marktes. Ein Key-Accounter: „Den Kunden habe ich bald geknackt.“ Schade, dann ist der Kunde nämlich kaputt. Die Sprache verrät etwas über den Ansatz. Wie wäre es, einen Kunden zu „gewinnen“? Mit einem Kunden zusammen „ein gutes Geschäft zu machen“?

Ein anderes Beispiel, eine Restrukturierungssituation, eine schwierige Phase, man muss sich von Mitarbeitern trennen, weil die Unternehmensexistenz sonst gefährdet ist. Ein Bereichsleiter: „Da müssen wir noch ein paar Leute raushauen.“ Eine interessante Formulierung, kein Einzelfall, jedesmal geht mir der Hut hoch. Dass man bedauert, sich von „Mitarbeitern trennen zu müssen“ käme hier wohl nicht in den Sinn.

Ich hätte viele weitere Beispiele, aber dieser Wochenstart ist ja nur ein Impuls. Mein Punkt ist, dass grober Sprache, unpassenden Formulierungen ebenso Einhalt geboten werden muss – und zwar sofort, im Meeting, in der Situation –, wie unpassendem Verhalten. Anderenfalls hat man schnell eine Kultur, die man später bereut.

Übrigens, die gute Nachricht: Andersherum wird auch ein Schuh daraus. Mit einer wertschätzenden Sprache kann man vieles gewinnen. Wir entwickeln regelhaft mit unseren Klienten Sprachregelungen – zum Beispiel im Rahmen eines neuen Niveaus von „Führung“, zur Kundengewinnung aber auch im Marketing – und achten dabei sehr darauf, dass die richtigen Worte zum Einsatz kommen. Für unsere Klienten ist das ein Zusatzbeitrag zur gesunden Unternehmensentwicklung.

Schauen Sie in dieser Woche einmal genau hin: Wie „spricht“ Ihr Unternehmen? Starten Sie im Vertrieb.

Auf eine gute Woche!

Ihr und Euer
Guido Quelle

Und in Kürze: Das neue Booklet „Aus sicherer Quelle“
In Zusammenarbeit mit „Markt und Mittelstand“ ist ein Booklet entstanden, das zehn Wachstumskolumnen zu unterschiedlichsten unternehmerischen Themen zusammenführt. Schreiben Sie eine E-Mail an anne.hausen@mandat.de, wenn Sie kostenfrei und automatisch ein digitales Exemplar des Booklets „Aus sicherer Quelle“ zum Monatsende erhalten möchten.

Für Kurzentschlossene – Letzte Plätze für den 13./14. September verfügbar
Das 15. Internationale Marken-Kolloquium im September 2018 bietet Impulse, Unternehmergeschichte, Kontakte und Wachstums-Know-how.

Lexikon des Chefwissens
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In dieser Woche erwartet Sie die Episode „Kostenführerschaft“.

Für alle Fans des Wachstums-Wochenstarts:
Mein aktuelles Buch Wachstumsgedanken. Interessiert?

Aktuelle Veröffentlichungen
Lesen Sie hier aktuelle kostenfreie Veröffentlichungen. Haben Sie schon „Vom Miteinander in der Arbeitswelt“ aus meiner „Markt und Mittelstand“-Kolumne gelesen?

 

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Mandat Wachstums-Wochenstart #68: Achten Sie auf Personen, nicht auf Positionen

Viele Menschen, die aus einer vermeintlich bedeutenden, sagen wir einmal „prominenten“ Position ausscheiden – unabhängig davon, aus welchem Grunde -, berichten darüber, dass sich plötzlich nur noch sehr wenige der sogenannten „Freunde“ und „Weggefährten“ hören oder gar blicken lassen. Auch in Vereinen und Verbänden wächst die Distanz. Der Grund dafür liegt in vielen Fällen auf der Hand: Man ist einfach nicht mehr wichtig genug. Einfluss weg, „Freunde“ weg, so schlicht ist die Formel häufig. Die gute Nachricht daran: In solchen Zeiten erkennt man die wahren Freunde und die wahren Weggefährten.

Ihr Fokus in dieser Woche: Werden Sie sich klar darüber, wer Ihnen im Geschäftsleben wirklich wichtig ist. Sprechen Sie mit einigen Ihrer Mitarbeiter darüber, dass es wichtiger ist, sich mit Personen zusammenzutun, mit denen es Freude macht, zu arbeiten, als Menschen in Positionen hinterherzujagen, weil diese Menschen vermeintlich Vorteile für einen selbst erbringen. Wecken Sie das Bewusstsein für Langfristigkeit, für Loyalität. Sorgen Sie dafür, dass der Gedanke, langfristigen Nutzen zu schaffen, gegenüber dem schlichten Kurzfrist-Kick gewinnt.

Bei Mandat verfolgen wir diese Philosophie schon solange ich mich zurückerinnern kann. Wir arbeiten mit unseren Klienten sehr eng zusammen, in teilweise widrigen, weil unübersichtlichen Situationen, in Phasen starken Wachstums, in Phasen der Notwendigkeit des Aufrüttelns, in Turn-Around-Situationen. Wir gehen mit unseren Klienten – wenn diese das wünschen – durch Dick und Dünn. Und deshalb sind wir auch dann da, wenn unsere Klienten zwischenzeitlich einmal schlechtere Phasen haben. Wir setzen auf Langfristigkeit. Tun Sie das auch und vermitteln Sie dies Ihren Mitarbeitern. Ein ehernes Gesetz des Netzwerkens ist: Erst Geben, dann Erwarten.

(c) 2013, Prof. Dr. Guido Quelle, Mandat Managementberatung GmbH